Dominikanerkloster St. Pauli

Im Jahr 1229 wurde in Leipzig ein Kloster des Dominikanerordens1) gestiftet. Im Jahr 1231 genehmigte der Markgraf von Meißen Heinrich (»der Erlauchte«, 1216–1288) den Bau des Klosters auf den Ruinen einer älteren Unterburg am Grimmaischen Tor im Südosten der Leipziger Altstadt. Im Jahr 1240 wurde die Klosterkirche St. Pauli geweiht.

An die Klosterkirche schlossen sich südlich zahlreiche Gebäude an, die das gesamte Viertel zwischen Kirche im Norden, Peterszwinger im Osten und Süden sowie Altem Neumarkt (heute: Universitätsstraße) im Westen umfassten.

Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts wurden Kreuzgang und Gartenanlagen, Refektorium, Wirtschaftsgebäude, Bibliothek und Kapitelhaus neu errichtet.

Zu den bekanntesten Mönchen des Leipziger Dominikanerklosters gehört J. Tetzel (1465?–1519), der 1489 in das Kloster eintrat und am 01.01.1506 erstmals in Leipzig den Ablass predigte. Der zunehmende Ablasshandel war ein Grund für die Auseinandersetzung Dr. M. Luthers (1483–1546) mit der Kirche seiner Zeit und damit für die Reformation.

Im Jahr 1539 wurde das Dominikanerkloster im Zuge der Reformation säkularisiert. Die Klostergüter wurden am 22.05.1543 durch den Herzog von Sachsen Moritz (1521–1553) der Universität Leipzig übereignet.

Fußnote:
 1) im Jahr 1215 durch den spanischen Geistlichen Dominicus Guzmán (1170–1221) als Bettelorden begründet
Leipzig-Lexikon > Kloster > St. Pauli