Salzgäßchen

Das Salzgäßchen (Salzgäßchen)? ist eine kurze Anlieger­straße in der öst­lichen Leipziger Alt­stadt (Orts­teil Zentrum, statistischer Bezirk 001). Sie liegt auf der Gemarkung Leipzig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 01019.

Die 96 Meter lange Straße beginnt am Markt, von dem sie am Ost­rand an der Nord­seite des Alten Rat­hauses ab­zweigt, und führt gerad­linig und kreuzungs­frei nach Osten, wo sie in die Reichs­straße ein­mündet (mit einem deut­lichen Ver­satz nach Süden beginnt schräg gegen­über das Schuhmacher­gäßchen). In die Süd­seite münden zwei kleine Stich­straßen, die die heutigen drei Gebäude der Süd­seite von­einander trennen und auf den Nasch­markt führen. – Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Post­leit­bezirk 04109. Die gerad­zahligen Haus­nummern 2, 4 und 6 befinden sich auf der süd­lichen Straßen­seite.

Die Straße erhielt ihren Namen nach den Salz­bänken, die sich im mittel­alterlichen Burg­keller­komplex befanden, der die gesamte Ost­seite des Nasch­markts einnahm.

Ursprünglich war das Salz­gäßchen beid­seitig dicht bebaut. Bei der Haus­zählung von 1793 befanden sich auf der Nord­seite die Gebäude mit den Häuser­nummern 405 (an der Reichs­straße) bis 409 (am Markt) und auf der Süd­seite die Gebäude mit den Häuser­nummern 585 (an der Reichs­straße) bis 587 (am Nasch­markt) sowie seit 1678 die Alte Börse, die allerdings dem Nasch­markt zugeordnet wurde.

In den Jahren 1908 / 1909 wurde u.a. auch auf den bisherigen Grundstücken Salz­gäßchen 2, 4 und 6 das Messe­haus Handels­hof errichtet. Dabei wurde ein Durch­gang angelegt, der vom Salz­gäßchen aus in den nördlichen Innen­hof des »Handelshofs« führt. Im Jahr 1910 wurden die drei alten Haus­nummern 2, 4 und 6 zur neuen Nummer 6 (für den Handelshof) zusammen­gezogen; die neuen Hausnummern 2 und 4 wurde dem Alten Rathaus bzw. der Alten Börse zugeordnet.

Bei den Bombenangriffen von 1943 / 1945 wurde die gesamte Bebauung der Nord­seite zerstört. In den Jahren 1962 / 1964 wurde hier südlich des Böttcher­gäßchens (bis zur Reichs­straße im Osten und bis zur Katharinen­straße im Westen) ein sechs­geschossiger Wohn­block mit öffent­lichem Innen­hof erbaut, zu dem vom Salz­gäßchen ein Zugang führt.

Der südliche Flügel dieser Neubebauung wurde allerdings im Vergleich zur vorherigen Bauflucht weit zurückgesetzt, so dass das ursprüngliche »Gässchen« nun als breite Straße, ja fast als Platz erscheint. Tatsächlich wird das Salz­gäßchen in der Advents­zeit auch als Erweiterungs­fläche des eigentlich auf dem Markt beheimateten Leipziger Weihnachts­markts genutzt.

Quellen

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