Der preußische Staatsrat Dr. Ing. Kurt Herrmann war Verleger und Unternehmer in Leipzig und Berlin.
Die Lehre an der Königlich Sächsischen Baugewerkenschule Leipzig beendete er 1908 als Baumeister.
K. Herrmann war mit Erna Agnes Meyer verheiratet, die eine Tochter des Leipziger Verlegers Bernhard Meyer war.
Im Jahr 1917 wurde K. Herrmann Direktor des Verlags Bernhard Meyer sowie der Deutschen Flugzeugwerke Leipzig.
Im Jahr 1919 gründete er die Allgemeine Transportanlagen-Gesellschaft mbH (ATG) Leipzig, die 1933 an den Flick-Konzern verkauft wurde und in der Folge der Rüstungsproduktion diente.
Im Jahr 1927 verschmolz K. Herrmann die Verlage Bernhard Meyer Leipzig, W. Vobach & Co. GmbH Leipzig-Berlin sowie Curt Hamel zur Universalverlag GmbH Berlin.
Im Jahr 1931 nahm K. Herrmann die Liechtensteiner Staatsangehörigkeit an.
K. Herrmann profitierte in starkem Maße von den »Arisierungen« in den 1930er Jahren. So übernahm er 1938 die Juwelierfirma Gebr. Friedländer (Berlin) sowie 1939 den Leipziger Musikverlag C. F. Peters. Auch kam er in den Besitz mehrerer Grundstücke, die vorher jüdischen Firmen gehörten, u.a. des Hôtel de Pologne. Für den preußischen Ministerpräsidenten, Generalfeldmarschall und Reichsminister Hermann Göring (1893–1946) »beschaffte« er zahlreiche Kunstschätze. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass Herrmann zum preußischen Staatsrat ernannt wurde. Seine Geschäfte führten rasch dazu, dass er als reichster Leipziger galt.
Nach dem Krieg wurde K. Herrmann in den westlichen Besatzungszonen entnazifiziert und blieb als Liechtensteiner Staatsbürger unbehelligt. Auch hatte er Zugriff zu seinem Vermögen, das sich zum Teil auf Schweizer Banken befand. In der sowjetischen Besatzungszone wurde er als Hauptkriegsverbrecher in Abwesenheit zum Tode verurteilt[1].
Dr. Kurt Herrmann starb am 4. November 1959 in Vaduz (Fürstentum Liechtenstein).
Dokumente aus der Zeit von 1902 bis 1950, die sich im Nachlass des Universalverlags befanden, werden vom Staatsarchiv Leipzig aufbewahrt.