Kindler, Alfred

* 01.12.1907 Schönefeld bei Leipzig; † 16.10.1932 Leipzig

Alfred Kindler war Nationalsozialist und SA-Mann. Er galt der national­sozialistischen Propaganda als einer der sieben Leipziger »Blut­zeugen der Bewegung«.

Er starb am 16. Oktober 1932 im Krankenhaus St. Jakob an einem Lungen­schuss, den er bei einer Auseinandersetzung in der Kirch­straße (heute Hermann-Liebmann-Straße) erhalten hatte. Darüber berichtet die Leipziger Volkszeitung am 17. Oktober 1932, Seite [9]


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und macht die Nationalsozialisten für den Tod verantwortlich. Der Polizei­bericht lässt die Schuldfrage offen, zählt aber vier weitere Schuss­verletzungen auf: alle bei National­sozialisten.

Leipziger Adreßbuch 1934
Hier wird der Mord »Marxisten« zur Last gelegt.

Am 29. März 1933 wurde beschlossen, die Kirch­straße nach ihm »Alfred-Kindler-Straße« umzubenennen. Dies wurde am 24. Mai 1933 verkündet.

Augenzeugen berichten (vgl. Stein 2019), dass auf dem drei­eckigen Platz an der Ein­mündung der Berg­straße in die Alfred-Kindler-Straße ein Mahnmal für Kindler er­richtet wurde.

Am 19. Mai 1945 wurde unter US-amerikanischer Besatzung der Straßen­name »Alfred-Kindler-Straße« mit sofortiger Wirkung aufgehoben und die Straße in »Kirch­straße« zurück­benannt. Nur wenige Wochen später, am 1. August 1945, erhielt sie unter sowjetischer Besatzung ihren heutigen Namen.

Quellen

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