Führer, Christian
Christian Führer war ein evangelisch-lutherischer Geistlicher.
Führer studierte von 1961 bis 1966 an der Universität Leipzig Theologie und wurde 1968 ordiniert. Anschließend wirkte er als Pfarrer in Sachsen, zunächst in Lastau und Colditz, seit 1980 aber an der Nikolaikirche in Leipzig.
Hier organisierte er – ausgehend von der Friedensdekade der evangelischen Jugendpfarrämter im Jahr 1980 – Veranstaltungen, aus denen im Jahr 1982 die ersten Friedensgebete hervorgingen, die immer montags stattfanden und daher unter dem Namen »Montagsgebete« bekannt wurden. Angesichts des von weiten Teilen der Bevölkerung kaum beachteten Nischendaseins, das die Kirche in der DDR zu Beginn der 1980er Jahre führte, setzte sich Führer für einen stärkeren Einfluss der Kirche auf das gesellschaftliche Leben ein. Er gilt als einer der Wegbereiter für die friedliche Revolution und die politische Wende in der DDR 1989.
C. Führer wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er 1991 die Theodor-Heuss-Medaille, 1995 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland sowie 2005 (gemeinsam mit M. S. Gorbatschow) den Augsburger Friedenspreis.
Ende März 2008 wurde Pfarrer C. Führer in den Ruhestand versetzt.
Christian Führer starb am 30.06.2014 im Alter von 71 Jahren in Leipzig.
Quellen
- Riedel, Horst: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage, ProLEIPZIG 2005, S. 165