Klinger, Max

* 18.02.1857 Leipzig; † 04.07.1920 Großjena bei Naumburg

Der Königlich sächsische Geheime Hofrat Professor Dr.med. h.c. Dr.phil. h.c. Max Klinger war Bild­hauer, Maler und Graphiker in Leipzig.

Bildnis
Max Klinger1)

Er wurde am 18.02.1857 als Sohn des Seifen­fabrikanten Heinrich Louis Klinger und dessen Gattin Eva Emilie Auguste im Vor­gänger­bau des Klinger­hauses (Peters­straße / Schloß­gasse) in Leipzig geboren. Er lernte an der Bürger­schule und nahm Zeichen­unterricht an einer Sonntags­schule.

Klinger studierte an der Badischen Kunst­schule zu Karlsruhe und 1875-1877 an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin.

Nach einer über fünfzehnjährigen Reise durch die Kunst­zentren Europas, u.a. Brüssel, Paris, Rom und Wien, kehrte Klinger 1893 nach Leipzig zurück und richtete ein eigenes Atelier in einem Maschinen­schuppen im Stadt­teil Plagwitz ein, das er später in die Karl-Heine-Straße 6 verlegte.

Seit 1897 war M. Klinger Professor an der Königlichen Akademie der Graphischen Künste in Leipzig.

Im Jahr 1906 initiierte er den Villa Romana-Verein, um junge Künstler zu fördern, und wurde der erste Vor­sitzende des Vereins.

Von 1898 bis 1913 lebte er mit der früh­expressionistischen Schrift­stellerin E. Asenijeff (1867-1941) zusammen, die ihm auch Modell stand. Mit ihr hatte er eine Tochter (Desirée, * 1900).

Im Jahr 1909 wurde Klinger zum Königlich sächsischen Geheimen Hofrat ernannt.

Für das Jahr 1912 wird das Ver­mögen Klingers mit 1,0 Millionen Mark, sein jähr­liches Einkommen mit 120.000 Mark angegeben.

M. Klinger schuf den Sockel für das in Leipzig geplante monumentale Wagner­denkmal. Im Musik­zimmer, das die Stadt Leipzig auf der Welt­ausstellung im Jahr 1904 in St. Louis präsentierte, befand sich eine von Klinger geschaffene Marmor­büste des Komponisten R. Wagner (1813-1883). Ein Gips­abguss dieser Büste diente 1982 als Form für die neue Wagner­büste in Leipzig. Klingers bekannteste Plastik Beethoven (1902) befindet sich im Museum der Bildenden Künste.

Professor Max Klinger starb am 04.07.1920 im Alter von 63 Jahren in Großjena, wo er einen eigenen Wein­berg besaß, an den Folgen eines Schlag­anfalls.

Im Jahr 1920 wurde eine Straße in Leipzig nach M. Klinger benannt (Klinger­weg). Seit 1927 trägt eine Schule den Namen Klingers (Max-Klinger-Schule). Außerdem wurde ein park­artig gestalteter Teil des Leipziger Auen­waldes nach ihm benannt (Klinger­hain) und die in unmittelbarer Nähe befindliche Brücke umbenannt (Klinger­brücke).

Quellen


 1) Abbildung aus: Deutsches Biographisches Jahrbuch. Band 2(1917–1920), Deutsche Verlagsanstalt 1928. Frontispiz
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