Dr. Daniel Friedrich List war Nationalökonom, Unternehmer, Diplomat und Eisenbahn-Pionier in Leipzig.
Zunächst Professor für Staatswirtschaft und Staatspraxis an der Universität Tübingen [1817-1819] und Abgeordneter seiner Vaterstadt Reutlingen geriet F. List wegen seiner demokratischen und nationalistischen Auffassungen zunehmend in Konflikt mit der Regierung Württembergs. Im Jahr 1822 wurde er wegen »staatsfeindlicher Aufreizung« zu Festungshaft verurteilt, der er sich durch Flucht entziehen konnte, bis er 1824 inhaftiert wurde. Er durfte Württemberg verlassen, um nach Amerika auszuwandern.
Von 1833 bis 1837 lebte F. List in Leipzig. Er war hier Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika.
F. List regte die Schaffung eines deutschen Eisenbahn-Netzes an, dessen zentraler Knotenpunkt die Stadt Leipzig werden sollte. Damit gab er den Anstoß für den Bau der Dresdner Eisenbahn.
Im Jahr 1837 verließ List Leipzig und ging nach Paris. Später lebte er in Augsburg.
Im Jahr 1889 wurde eine Straße in Leipzig (»Friedrich-List-Straße«, seit 2001 Dohnanyistraße), im Jahr 1921 ein Platz (Friedrich-List-Platz) nach F. List benannt. Im Jahr 1927 errichtete die Stadt Leipzig ihm ein Denkmal. Seit der Mitte der 1990er Jahre führt das Gohliser Gymnasium den Namen Friedrich-List-Schule.