Leonhard Oelhafen der Ältere (auch Oelhafe, nach seinem Familienbesitz von und zu Ober- und Nieder-Schöllenbach) war Ratsherr, Bürgermeister und Stifter in Leipzig.
Er entstammte einer Nürnberger Patrizierfamilie, deren Leipziger Zweig von Herzog Georg (1471–1539) für ihre Verdienste um die Leipziger Messe mit großen Freiheiten ausgestattet wurde.
Im Jahr 1582 wurde L. Oelhafen in einen der drei Leipziger Räte gewählt. Im Jahr 1596 wurde er Stadtrichter, 1597 Baumeister.
In seinem Testament vom 29.09.1597, das am 23.08.1609 veröffentlicht wurde, stiftete L. Oelhafen der Thomasschule ein Kapital von 400 Gulden; von dessen Zinsen sollten Bücher gekauft und jeweils am 6. November (Leonhardi) an die Schüler der Thomasschule verteilt werden.
In den Jahren 1606/1607 sowie 1609 war L. Oelhafen Regierender Bürgermeister der Stadt Leipzig.
Am 07.08.1606 stiftete L. Oelhafen dem Reichen Almosen ein Kapital von 1.000 Gulden, dessen Zinsen (mindestens 20 Groschen) wöchentlich an eine oder mehrere bedürftige Person verteilt werden sollten.
Er besaß das Haus Nr. 612 (später: Universitätsstraße 1).
Am 06.07.1609 starb L. Oelhafen im Alter von 54 Jahren im Amt.
Im Jahr 1928 wurde die bisherige »Heinkstraße« in Wahren nach der Stifterfamilie Oelhafen benannt (Ölhafenstraße).