Als die »sieben Leipziger Blutzeugen der Bewegung« bezeichnete die nationalsozialistische Propaganda sieben junge Leipziger Faschisten, die zwischen 1923 und 1933 in Leipzig ums Leben kamen und nach 1933 als Märtyrer galten. Es handelte sich um: W. Blümel (1908–1931), A. Kindler (1907–1932), E. Kunze (1904–1923), H. Limbach (1898–1929), A. Manietta (1898–1933), E. Sallie (1913–1932) und R. Schröter (1913–1931).
Nach den sieben »Leipziger Blutzeugen der Bewegung« wurden zwischen 1933 und 1939 sechs Straßen und ein Platz benannt.
Am 8. November 1938 fand eine pathetische Prozession statt, bei der die sieben Särge der »Blutzeugen« vom Nordfriedhof zunächst zum Markt gebracht wurden, wo die Toten in einer gespenstischen Feier »zum letzten Appell gerufen« wurden (statt ihrer antwortete die Ehrenformation mit »Hier!«), und dann zum eigens für sie geschaffenen Ehrenhain auf dem Südfriedhof übergeführt wurden.
Mit dem »Tausendjährigen Reich« ging auch der Personenkult um die »Blutzeugen« unter. Die nach ihnen benannten Straßen wurden am 19. Mai 1945 umbenannt.