Thüringer Hof

Der Thüringer Hof ist ein Gebäude­komplex in der Burg­straße 19-23, in dem sich seit 1838 ein gleich­namiges Restaurant befindet.


Thüringer Hof Vollbild (92 kB)

Das Grundstück Burgstraße 21 gehörte vor 1446 dem kur­fürst­lichen Vogt Johannes Under­voit. Im Jahr 1455 gehörte es Lorenz Gürtler. Im Jahr 1838 kaufte der aus Thüringen stammende Gast­wirt Friedrich Pietzsch das Haus Burg­straße 21 und er­öffnete hier am 01.10.1838 an Stelle einer wenige Jahre alten Schank­wirt­schaft den Gast­hof »Thüringer Hof«. Die behauptete urkund­liche Erwähnung des Thüringer Hofes schon im Jahr 1454 ist mit Sicher­heit falsch, sie bezieht sich auf das Nachbargrundstück Burgstraße 19. Der Name des Gast­hofes wurde später auch auf das Gebäude und Grund­stück übertragen. Pietzsch betrieb den Gast­hof bis zum Jahr 1858; von 1858 bis 1911 war er im Besitz der Familie Grimpe, ab 1911 gehörte er der Würz­burger Hof­bräu AG, die ihn von 1912 bis 1934 an Andreas und Johanna Herr­mann verpachtete und 1934 bis 1943 dem »Betriebs­führer« Carlo Börner übergab.

Johann Grimpe kaufte 1888 die Nachbar­gebäude Burg­straße 19 und 23. Das Haus Nr. 23 vereinigte er baulich mit dem älteren Thüringer Hof, das Eck­haus Nr. 19 (Pflugksches Frei­haus) ließ er separat.

Von 1932 bis 1935 wurde der Thüringer Hof nach Ent­würfen des Architekten A. Liebig (1878-1952) umgebaut, im Erd­geschoss entstand die Luther­halle. In die Würz­burger Halle wurde eine aus dem Haus Markt 6 übernommene Holz­galerie eingebaut, die Wände wurden 1935 von Emil Block ausgemalt.

Am 04.12.1943 wurde der Gebäude­komplex durch Bomben völlig zerstört.

Das 1947/48 wieder aufgebaute Erd­geschoss (Luther­halle) wurde in den Jahren 1947 bis 1971 von der Stern­burg-Brauerei halb­staatlich als Gast­stätte unter dem alten Namen betrieben, von 1971 bis 1991 führte die HO »Gastronom« den Betrieb.

In den Jahren 1994/1995 wurde der Gebäude­komplex komplett abgebrochen und neu­erbaut. Am 04.05.1996 wurde das Restaurant wieder­eröffnet.

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