Zollikoferstraße

Die Zollikoferstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf. Sie liegt auf den Flurstücken 368/3 und 496 der Gemarkung Volkmars­dorf und hat den amtlichen Straßen­schlüssel 02119.

Die 470 Meter(!) lange Straße beginnt an der Hermann-Liebmann-Straße (ursprünglich »Kirchweg«, später »Kirch­straße«, »Alfred-Kindler-Straße« und wieder »Kirch­straße«) und führt geradlinig nach Osten. Dabei kreuzt sie die Hildegard­straße (bis 1904 »Louisen­straße«), die Elisabeth­straße sowie die Ida­straße und mündet schließlich in die Torgauer Straße.

Die Straße wurde um 1863 auf den Feldern des Ritterguts Volkmarsdorf durch dessen Besitzer Conrad Graf von Kleist (1839–1900) angelegt. Sie erhielt durch ihn den Namen Wilhelm­straße (Wilhelmſtraße)? nach seinem Bruder Wilhelm Graf von Kleist (1832–1884). Gleichzeitig erhielt die kreuzende Idastraße den Namen von Wilhelms Ehefrau. – Der Gutsbesitzer gab den vier Ost-West-Straßen die Namen der vier Söhne seines Vaters, den kreuzenden Nord-Süd-Straßen die Namen von deren Ehefrauen. Dies ist zwar nirgends schriftlich bestätigt; aber die Über­einstimmung von acht Vornamen mit den Familien­verhältnissen des Gutsbesitzers kann kein Zufall sein, zumal die männlichen Vornamen sogar noch nach dem Alter geordnet sind!

Am 1. Januar 1890 wurde die Gemeinde Volkmars­dorf in die Stadt Leipzig eingemeindet. Da es im gleichzeitig eingemeindeten Gohlis ebenso wie im Jahr zuvor eingemeindeten Reudnitz den Straßennamen schon gab, mussten in der Folgezeit mehrere Wilhelm­straßen umbenannt werden.

Am 11. Mai 1907 wurde beschlossen, der Volkmarsdorfer Wilhelmstraße zum 1. Januar 1908 den Namen Zollikofer­straße (Zollikoferſtraße) zu geben. Dies wurde am 4. Juli 1907 bekannt gegeben (vgl. Bekanntmachung im Leipziger Tageblatt vom 1. Januar 1908, Seite [6]). – Mit dieser Umbenennung wird an den Prediger Georg Joachim Zollikofer (1730–1788) erinnert, der seit 1758 Prediger der Reformierten Gemeinde Leipzigs war. Ein gewisser Ortsbezug besteht dadurch, dass die aus Leipzig vertriebene Reformierte Gemeinde von 1705 bis 1707 ihre Gottesdienste in Volkmarsdorf feierte.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Zollikofer­straße dem statistischen Bezirk 214 im Ortsteil 21 Volkmars­dorf zugeordnet.

Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04315.

Quellen

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