Die Herrnhuter Straße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf. Sie liegt auf dem Flurstück 411 der Gemarkung Crottendorf und hat den amtlichen Straßenschlüssel 03194.
Die 308 Meter lange Straße beginnt an der Zweinaundorfer Straße und führt geradlinig parallel zur südöstlich verlaufenden Eilenburger Eisenbahn in nordöstliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Nordosten kommende Stegerwaldstraße (ursprünglich »Spichernstraße«) auf und mündet schließlich in das Ende der ebenfalls von Nordosten kommenden Klausenerstraße (ursprünglich »Vionvillestraße«). Die ursprünglich projektierte Weiterführung der Straße durch die Kleingartenanlage »Grüne Aue« bis zur heutigen Theodor-Neubauer-Straße wurde nicht ausgeführt. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der südöstlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04318.
Die Straße wurde im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts angelegt und erhielt im Jahr 1892 den Namen Weißenburgstraße (nach der unterelsässischen Stadt Weißenburg [französisch: Wissembourg], wo am 4. August 1870 eine Schlacht des deutsch-französischen Krieges 1870/71 stattfand; auch die benachbarte Spichernstraße, Wörthstraße (seit 1947 Wichernstraße) und später die Vionvillestraße wurden nach Schlacht-Orten dieses Kriegs benannt).
Am 9. Juli 1947 wurde beschlossen, die Weißenburgstraße mit Wirkung vom 15. Juli 1947 in Herrnhuter Straße umzubenennen1) (»in Erinnerung an Ereignisse der deutschen Geschichte«, hier offenbar im Jahr 1722 die Gründung der Siedlung [seit 1929 Stadt] Herrnhut durch »Böhmische Brüder« und Pietisten, aus der sich die evangelische Herrnhuter Brüdergemeine entwickelte).
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße dem statistischen Bezirk 221 im Ortsteil Anger-Crottendorf zugeordnet.
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