Rosenstraße

Die Rosenstraße war eine kurze Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Neu­schönefeld.

Die ungefähr 95 Meter lange Straße begann an der Konrad­straße (hier bis 1890 »So­phien­straße«) und führte geradlinig und kreuzungs­frei nach Süden, wo sie in die Otto-Runki-Straße (ursprünglich »Clara­straße«, 1907–1945 »Adelheid­straße«) mündete.

Die Straße wurde in den 1840er Jahren mit der späteren Gemeinde Neuschönefeld an­gelegt und erhielt den Namen Rosen­straße (Roſenſtraße),? der erstmals im Flurbuch von Neuschönefeld 1849 genannt wird.


Hetzel 1864

Nach wem oder was die Rosen­straße benannt wurde, bleibt unklar. Wenn die dornige Zier­pflanze gemeint war, fällt der Straßenname völlig aus dem sonst in Neu­schönefeld genutzen Muster der Vornamen­straßen. Vielleicht war aber auch der Vorname »Rosa« gemeint, schließlich wurde statt »Maria­straße« oder »Sophia­straße« immer »Marien­straße« oder »Sophien­straße« geschrieben. Eine Tochter des Leipziger Kaufmanns Carl Lampe (1804–1889) scheidet aber aus.

Ebenso offen ist die Frage, warum die Rosenstraße – im Gegensatz zu den anderen Neuschönefelder Nord-Süd-Straßen – nicht schon an der Eisenbahn­straße begann. Hetzels Karte zeigt 1864 für das fehlende Teil­stück einen schmalen, baum­bestandenen Streifen, der vielleicht als Rest der ursprünglich durchgehenden Straße, oder als Trassen­freihaltung für eine geplante, aber noch nicht gebaute Verlängerung verstanden werden kann.


Leipziger Tageblatt vom 1. Januar 1908, Seite 5

Als die Häuser in der Rosenstraße Haus­nummern bekamen, wurden sie zunächst umlaufend nummeriert: beginnend an der Sophien­straße mit der Haus­nummer 1, weiter mit 2, 3 und 4 (Ecke Clara­straße), dort über die Straße springend und weiter mit den Nummern 5, 6, 7 bis 12 an der Ecke Sophien­straße. Am 9. August 1907 wurde der Be­schluss veröffentlicht, die Nummerierung auf das moderne Prinzip zu ändern: auf der linken (östlichen) Seite die un­geraden Haus­nummern, gegenüber die geraden.

Als 1976 die Arbeiten zur Anlage des Stadtteil­parks Rabet begannen, war auch die Rosenstraße betroffen. In den Folge­jahren wurde die Bebauung abgebrochen und in die Grün­anlage einbezogen. Der Straßenname wurde aufgehoben – heute erinnert nichts mehr an die ehemals dicht bebaute Straße.

Quellen

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