Frege-Weltzien, Arnold von

* 30.10.1846 Abtnaundorf; † 22.10.1916 Berlin

Kammerherr Dr.phil. Arnold Woldemar von Frege-Weltzien war Politiker, Ritterguts­besitzer und Multi­millionär in Leipzig.

Arnold Woldemar Frege wurde am 30. Oktober 1846 als einziger Sohn des Leipziger Juristen Professor Dr. Woldemar von Frege (1811–1890) und dessen Gattin Livia Gerhardt (1818–1891) auf dem Ritter­gut Abtnaundorf, das seinem Vater gehörte, geboren. Er war lutherischer Konfession.

Nach dem Besuch des Pädagogiums in Halle / Saale studierte er an den Universitäten Bonn und Halle.

Am 26. Oktober 1869 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig in der Fach­richtung Cameralistik. Im Jahr 1870 promovierte er an der Universität Leipzig über die Lohn­bewegung der letzten hundert Jahre zum Dr.phil. Referenten waren die Professoren Wilhelm Roscher (1817–1894) und Heinrich Ahrens (1808–1874).

Am 30. September 1872 heiratete er in Oldenburg Helene von Weltzien-Weisin (1849–1897), mit der er einen Sohn (Ludwig, 1875–1918) und vier Töchter (Livia, * 1876; Elisabeth, * 1877; Marianne, * 1879; und Arnolda, * 1886) hatte.

Im Jahr 1878 wurde Frege für den Wahl­kreis 18 (Borna-Rochlitz) Mitglied des Deutschen Reichs­tags (Deutsch-konservative Partei), wo ihn Reichs­kanzler Otto von Bismarck (1815–1898) als Vermittler zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen einsetzte. Von 1898 bis 1901 (Rück­tritt aus gesundheitlichen Gründen) war er Erster Vize­präsident des Deutschen Reichs­tags. Im Jahr 1903 gab er auch seinen Sitz als Abgeordneter auf.

Nach dem Tode seines Vaters erbte er im Jahr 1890 das Ritter­gut Abtnaundorf. Im Jahr 1891 ließ er das alte Herren­haus abbrechen und 1892/93 nach einem Entwurf des Architekten Peter Dybwad (1859–1921) das Schloss Abtnaundorf errichten.

Seit 1892 war er Mitglied der Ersten Kammer des Sächsischen Land­tags.

Am 18. August 1895 wurde ihm vom sächsischen König Albert (1828–1902) zu Ehren seines 1870 gefallenen Schwagers Peter von Weltzien der Beiname »-Weltzien« verliehen, so dass er seitdem den Doppel­namen Frege-Weltzien führte.

Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er am 18. April 1900 in Grabow Agnes von Plato (* 1867).

Arnold von Frege-Weltzien war Eigen­tümer der Ritter­güter Abtnaundorf (305 Hektar), Polkenberg bei Leißnig (118 Hektar) und Zabeltitz bei Großenhain (562 Hektar) sowie Fidei­komiß­herr auf Körchow und Weisin (1.100 Hektar) in Mecklenburg. Außerdem gehörten ihm in Leipzig die Häuser Gellert­straße 10 und Uhland­straße 37. Er führte die Titel eines herzoglich Sachsen-Meiningschen und fürstlich Reußischen Kammer­herrs.

Für das Jahr 1912 wird das Vermögen Arnold von Frege-Weltziens mit 8,5 Millionen Mark, sein jährliches Einkommen mit 360.000 Mark angegeben. Er war damit zu dieser Zeit einer der reichsten Männer Leipzigs.

Kammerherr Dr. Arnold Woldemar von Frege-Weltzien starb im Jahr 1916.

Quellen

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