Albert1) (Albert)? war ein Fürst aus dem Hause Wettin (vgl. Stammtafel). Seit 1873 war er Landesherr der Stadt Leipzig.
Albert war der ältere Sohn des Königs von Sachsen Johann (1801–1873) und dessen Gemahlin Amalie Auguste (1801–1877), Prinzessin von Bayern.
Am 18. Juli 1853 heiratete Albert in Dresden Prinzessin Carola von Wasa (1833–1907). Seine Ehe mit Carola blieb kinderlos.
Im Jahr 1866 wurde Kronprinz Albert Oberbefehlshaber der sächsischen Armee. Im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 wurde er nach der gewonnenen Schlacht bei St. Privat3) und Gravelotte4) (18. August 1870) am 19. August 1870 zum Heerführer der neuen IV. Armee ernannt. In der Schlacht bei Brie5) und Villiers am 30.11./02.12.1870 verhinderte die sächsische Armee den Ausfall der französischen Truppen aus Paris. Nach dem Sieg über Frankreich nahm Kronprinz Albert gemeinsam mit seinem Bruder Prinz Georg (1832–1904) an der Krönung des Königs von Preußen Wilhelm (1797–1888) zum deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 in Versailles teil. Im Sommer 1871 wurde er zum Generalfeldmarschall des Deutschen Reichs ernannt.
Nach dem Tode seines Vaters Johann am 29. Oktober 1873 wurde Albert König von Sachsen. Fast 29 Jahre lang war er nun Landesherr der Stadt Leipzig.
Am 19. Juni 1902 starb König Albert in seinem schlesischen Sommerschloss. Da er keine Nachkommen hinterließ, folgte ihm sein Bruder Georg auf dem Thron.
In Leipzig wurde mehrfach an König Albert erinnert. Schon im Jahr 1843 erhielt eine Straße den Namen »Albertstraße« (seit 1947 Riemannstraße), vermutlich zu Ehren des gerade 15jährigen Kronprinzen; jedenfalls wurde die benachbarte »Elisenstraße« (seit 1950 Bernhard-Göring-Straße) gleichzeitig nach seiner Schwester benannt. Von 1887 bis 1900 trug die Mozartbrücke den Namen »Albert-Brücke«. Das 1888 bis 1891 errichtete Gebäude der Universitätsbibliothek trägt den Namen »Bibliotheca Albertina«. Im Jahr 1896 erhielt eine Straße den Namen »König-Albert-Allee« (seit 1947 Anton-Bruckner-Allee) und im Jahr 1898 wurde eine große Parkanlage nach ihm benannt (König-Albert-Park). Auch eine Kaserne in Möckern trug seinen Namen (König-Albert-Kaserne). Im Jahr 1899 erhielt der Tauchaer Weg in Mockau den Namen »König-Albert-Straße« (seit 1919 Essener Straße), von 1905 bis 1911 hieß die Laubestraße in Möckern so und bis 1913 führte die heutige Newtonstraße in Dölitz ebenfalls diesen Namen. Ein Neubau am Markt erhielt im Jahr 1913 den Namen König-Albert-Haus.
Auch die zahlreichen Straßen in den Leipziger Vororten, die früher den Namen »Albertstraße« trugen, waren vermutlich nach König Albert benannt: die Barbarastraße in Paunsdorf (bis 1928), die Bünaustraße in Eutritzsch (bis 1904), die Erfurter Straße in Gohlis (1879–1904), die Karl-Heine-Straße in Lindenau (bis 1893, noch heute: König-Albert-Brücke), die Laurentiusstraße in Leutzsch (1902–1928), die Lucknerstraße in Wahren (1903–1928), die Oswaldstraße in Reudnitz (bis 1904) und die Zweinaundorfer Straße in Anger-Crottendorf (1886–1889).