Goetz, Ferdinand

* 24.05.1826 Leipzig; † 13.10.1915 Leipzig

Porträt
Ferdinand Goetz
Porträt aus »Das litterarische Leipzig«

Dr.med. Ferdinand Hermann Wilhelm Goetz war Arzt in Lindenau und Leipzig. Er gilt als Begründer der deutschen bürger­lichen Turner­bewegung.

Als Teilnehmer an den Ereignissen von 1848 wurde er aus der Stadt aus­gewiesen.

Seit 1855 wirkte F. Goetz in der Gemeinde Lindenau als praktischer Arzt. Er war eng mit dem Leipziger Unter­nehmer Dr. Carl Heine (1819–1888) be­freundet. Am 20.04.1897 hielt er die Fest­rede zur Ein­weihung des Karl-Heine-Denkmals.

F. Goetz wohnte seit 1855 im Gebäude Lützner Straße 11 (»Goetz­haus«).

Er war Mitglied der Leipziger Frei­maurer-Loge Minerva.

Von 1860 bis 1915 war F. Goetz Vorsitzender der deutschen Turner­schaft. Dabei kämpfte er für eine völlige Un­abhängig­keit und Frei­heit der Turner­schaft, was u.a. dazu führte, dass er die Arbeiter­sport­bewegung ab­lehnte. Im Jahr 1896 trat Goetz gegen die Teil­nahme des Deutschen Reichs an den 1. Olympischen Spielen der Neu­zeit in Athen ein. Außerdem war er Biblio­thekar der 6.000 Bände umfassenen »Bücherei der Deutschen Turner­schaft«, die sich in Lindenau befand.

F. Goetz war Abgeordneter des Nord­deutschen Reichs­tags (seit 1867) und des Deutschen Reichs­tags (direkt gewählt in den Jahren 1887 und 1890). Außerdem wirkte er bis zur Ein­gemeindung Lindenaus in die Stadt Leipzig im Gemeinde­rat der Land­gemeinde Lindenau.

Im Jahr 1896 wurde eine Straße im Leipziger Stadt­teil Lindenau nach Dr. F. Goetz benannt (Goetz­straße).

Dr. Ferdinand Goetz starb am 13. Oktober 1915 im Alter von 89 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Fried­hof Lindenau bei­gesetzt.

Die deutsche Turnerschaft ehrte F. Goetz im Jahr 1926 anläss­lich seines 100. Geburts­tages mit einem Denk­mal (Goetz­denkmal), das sich heute im Garten den Goetz­hauses befindet.

Quellen

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