Der Königlich sächsische Hofrat Otto Harrassowitz (Otto Harraſſowitz)? war Antiquar und Verleger in Leipzig.
Er kam zehnjährig aus Venezuela, wo sein Vater ein Handelsunternehmen betrieb, nach Deutschland. Im Jahr 1864 begann er eine vierjährige Buchhändlerlehre im Leipziger Antiquariat K. F. Koehler, wo er noch weitere drei Jahre als Gehilfe blieb.
Am 1. Juli 1872 gründete er in Leipzig gemeinsam mit Oscar Richter die Antiquariats- und Verlagsbuchhandlung Richter & Harrassowitz. Nach der Trennung von Richter war O. Harrassowitz seit 1875 alleiniger Inhaber. Er gestaltete den Verlag zu einem Spezialantiquariat für Orientalistik, Bibliotheks- und Sprachwissenschaften, das fast 500 Antiquariatskataloge1) veröffentlichte.
Im Verlag von Harrassowitz erschien seit 1884 das »Zentralblatt für Bibliothekswesen«.
Im Jahr 1894 kaufte Harrassowitz »Koehlers Antiquarium« auf.
Am 24. Juni 1920 starb Otto Harrassowitz im Alter von 74 Jahren im Leipziger Vorort Gaschwitz. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof (XVII. Abteilung) beigesetzt. Sein Grabmal schmückt eine vom Leipziger Bildhauer Adolf Lehnert (1862–1948) geschaffene Marmorfigur.
Harrassowitz’ Sohn Hans (1885–1964), der die Firma schon seit 1914 leitete, wurde 1920 Alleininhaber. Seit 1947 führte er die Firma in Wiesbaden weiter.