Carl August Otho1) war Musiker und Instrumentenbauer in Leipzig.
Seit dem 01.03.1872 war er als Kontrabassist Mitglied des Gewandhaus-Orchesters, zunächst als Hilfsmusiker, vom 15.12.1882 bis zu seinem Tode als Aspirant des Stadtorchesters.
Der Thomaskantor W. Rust (1822-1892) lobte Othos Engagement im Kirchendienst, weil er vertretungsweise nicht nur den Kontrabass, sondern auch Viola und sogar Posaune oder Trompete spielte.
Otho wirkte in Leipzig auch als Instrumentenbauer für Streichinstrumente. Am 01.07.1880 meldete er ein von ihm gebauten fünfsaitigen Kontrabass zum Patent an, der von zeitgenössischen Dirigenten wie H. von Bülow (1830-1894), A. Nikisch (1855-1922), R. Wagner (1813-1883) sehr gelobt wurde, sich aber in der Folgezeit in dieser Form nicht durchsetzen konnte. Auch handelte es sich nicht um eine völlig neue Erfindung, sondern um eine Wiederaufnahme der alten Praxis, die seit Michael Praetorius (1571-1621) bis Ende des 18. Jahrhunderts üblich war.
Im Jahre 1888 schloss Otho seine Werkstatt und verkaufte sein Warenlager an die Gebr. Hug.