Johann Schelle war Komponist und Chorleiter in Leipzig.
Seit 1655 sang er im Chor der Dresdner Hofkapelle, wo er u.a. von H. Schütz (1585–1672) unterrichtet wurde. Im Jahr 1657 wechselte er an den Hofchor Wolfenbüttel, dort sang er bis zum Stimmbruch. Seit 1665 lernte er an der Leipziger Thomasschule, später studierte er an der Universität Leipzig. Seit Oktober 1670 war er Kantor in Eilenburg.
Am 31.01.1677 wurde J. Schelle Thomaskantor in Leipzig. Dieses Amt hatte er 24 Jahre lang bis zu seinem Tode inne.
Als Thomaskantor war er nicht nur Lehrer an der Thomasschule, sondern komponierte auch Kirchenmusik. Er war u.a. Lehrer der späteren Hofkapellmeister J. C. Graupner (1683–1760, Hessen-Darmstadt) und J. T. Roemhildt (1684–1756, Sachsen-Merseburg).
J. Schelle starb am 10.03.1701 im Alter von 52 Jahren in Leipzig.