Carl Christian Philipp Tauchnitz war Verleger und Buchhändler in Leipzig.
Er war der Sohn des Leipziger Buchdruckers und Buchhändlers Carl Christoph Traugott Tauchnitz (1761–1836) und dessen Gattin Sophie geborene Dürr (vgl. Familientafel). Er studierte Theologie und missionierte mehrere Jahre in London und Basel. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1836 das aus Verlag, Druckerei und Schriftgießerei bestehende väterliche Unternehmen, das er weiter ausbaute. Im Jahr 1865 löste er altersbedingt das Unternehmen auf, indem er die einzelnen Teile verkaufte. Um 1850 gehörten ihm die Häuser Brühl 36 (alte Zählung, Katasternummer 400, alte Häusernummer 727) und Brühl 37 (alte Zählung, Katasternummer 401, alte Häusernummer 726 [?], zugleich Firmensitz).
Carl Tauchnitz begründete sieben Stiftungen (1870 »Arbeiterwohnungsstiftung«, 1877 »Seminaristen-Stipendien-Stiftung«, 1881 »Sophienstiftung« [zugunsten der Gemeinde Lindenau], 1882 »Anonyme Stiftung für das städtische Krankenhaus«, »Siechenhausstiftung« und »Stiftung eines Menschenfreundes«, 1884 »Stiftung eines Menschenfreundes für das Waisenhaus«), in die er sein gesamtes Vermögen einbrachte.
Carl Tauchnitz starb am 16. April 1884 im Alter von 86 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Nordfriedhof (Abt. I, Nr. 13) begraben. Sein Grabdenkmal wurde 1892 von Hugo Licht (1841–1923) geschaffen.
Im Jahr 1885 wurde eine Straße in der Leipziger Westvorstadt nach Carl Tauchnitz benannt (Karl-Tauchnitz-Straße). Von 1886 bis 1907 trug die Calvisiusstraße im Leipziger Stadtteil Lindenau den Namen »Tauchnitzstraße«. Auch der Südteil der Angerstraße in Lindenau war angeblich nach ihm bis 1905 »Philippstraße« benannt.