Der Mendebrunnen befindet sich auf der südlichen Hälfte des Augustusplatzes vor dem (dritten) Gewandhaus. Um einen zentralen, ca. 18 Meter hohen Granit-Obelisken gruppieren sich mehrere zum Teil wasserspeiende Bronzefiguren in einem Wasserbecken.
In ihrem Testament vom 9. April 1867 stiftete Frau Marianne Pauline Mende (1807–1881) der Stadt Leipzig einen Brunnen zur Verschönerung der Stadt. Am 4. Januar 1882 wurden dafür 150 000 Goldmark aus ihrem Nachlass ausgezahlt. Der neobarocke Entwurf für den Mendebrunnen stammte vom Nürnberger Oberbaurat Adolf Gnauth (1840–1884), die Bronzefiguren schuf der Münchner Bildhauer Jakob Ungerer. Da die Baukosten in Höhe von 188 726,03 Goldmark nicht vollständig durch das inzwischen auf 181 562,87 Goldmark angewachsene Stiftungskapital gedeckt wurden, erfolgte ein Zuschuss des fehlenden Betrages (7 163,16 Goldmark) aus dem Nachlass des Leipziger Stifters Franz Dominic Grassi (1801–1880). Am 1. September 1886 wurde der Mendebrunnen enthüllt.
In den Jahren 1970 bis 1982 wurde der Brunnen in demontierten Zustand gelagert, da die Fläche vorübergehend für den Bau des Neuen Gewandhauses beansprucht wurde. Am 28. Juni 1982 wurde der Mendebrunnen wieder in Betrieb genommen.
Ein zweites Mal war der Brunnen zwischen 1996 und 1998 demontiert, als die Tiefgarage unter dem Augustusplatz erbaut wurde.