Die Grassistraße (amtlicher Straßenschlüssel 05030) ist eine Anliegerstraße in der Leipziger Südwestvorstadt (»Musikviertel«, Ortsteil Zentrum-Süd, Gemarkung Leipzig).
Die 741 Meter lange Straße beginnt an der Karl-Tauchnitz-Straße und führt geradlinig nach Süden. Dabei kreuzt sie die Wächterstraße, Beethovenstraße, Mozartstraße und Haydnstraße, nimmt an einer platzartigen Erweiterung die nach Westen führende Robert-Schumann-Straße, die von Nordosten kommende Simsonstraße und die von Osten kommende Paul-Gruner-Straße auf, und mündet schließlich in die Telemannstraße (ursprünglich: »Pestalozzistraße«). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04107.
Die Straße wurde in der Mitte der 1880er Jahre angelegt. Am 19. Mai 1883 wurde beschlossen, der im Bebauungsplan für die Südwestvorstadt als »Straße C« bezeichneten Straße mit Wirkung vom 30. August 1883 den Namen Grassistraße (Graſſiſtraße)? zu geben. Damit wurde der Leipziger Kaufmann und Stifter Franz Dominic Grassi (1801–1880) geehrt.
Von 1884 bis 1968 (seit 1944 als Ruine) befand sich das (zweite) Gewandhaus auf der Ostseite der Straße (im Abschnitt zwischen Beethoven- und Mozartstraße, Hausnummer 5).
Von 1896 bis 1928 führte die Schleußiger Straßenbahntrasse, von Osten aus der Wächterstraße kommend und nach Westen in die Beethovenstraße einbiegend, durch die Grassistraße. Von 1896 bis 1945 führte ein weiterer Zweig dieser Trasse von Osten aus der Mozartstraße kommend zur Beethovenstraße.