Lage im Straßenbahnnetz
Die Crottendorfer Straßenbahntrasse wurde im Jahr 1888 von der Leipziger Pferde-Eisenbahn zur Erschließung der Gemeinde Anger-Crottendorf angelegt.
Die Trasse begann als Verlängerung der Reudnitzer Straßenbahntrasse in der Breiten Straße und bog an derem Ende nach Osten in die Zweinaundorfer Straße (ursprünglich »Albertstraße«). Auf ihr führte sie bis zu einer Kuppelendstelle, die den Namen »Anger-Crottendorf« trug und sich in Höhe des Restaurants »Albertgarten« östlich der Einmündung der Herbartstraße (ursprünglich »Rudolfstraße«) befand.
Die Crottendorfer Straßenbahntrasse wurde am 19.08.1888 mit einer Pferdebahnlinie eröffnet, die die rote Scheibe der bisherigen Reudnitzer Linie als Liniensymbol behielt. Auch die Gegen-Endstelle auf dem Augustusplatz blieb unverändert.
Am 02.03.1897 wurde auf der Crottendorfer Straßenbahntrasse durch die Große Leipziger Straßenbahn der elektrische Straßenbahnbetrieb aufgenommen.
Am 19.01.1901 wurde das Liniensymbol durch den Buchstaben »R« ersetzt, zunächst weiß auf der roten Kreisscheibe, ab Mai 1906 schwarz auf weißer Kreisscheibe.
Im 2. Halbjahr 1919 erhielt die bisherige Linie »R« die Nummer »21«. Am 05.11.1922 wurde statt der Linie »21« die aus Gohlis kommende Linie »13« (über Kohlgartenstraße) nach Anger-Crottendorf geführt. Die Linien und Gegen-Endstellen der nach Anger-Crottendorf führenden Linien wechselten später noch oft.
Im Dezember 1928 wurde die Crottendorfer Straßenbahntrasse entlang der Zweinaundorfer Straße bis zur Gleisschleife »Anger-Crottendorf« östlich der Eilenburger Eisenbahn verlängert.
Am 29.08.1997 wurde der Straßenbahnbetrieb auf der Zweinaundorfer Straße (zuletzt mit der Linie »2«) eingestellt und die Crottendorfer Straßenbahntrasse stillgelegt. Die Oberleitungen und z. T. die Gleisanlagen wurden demontiert, so dass eine Wieder-Inbetriebnahme ausgeschlossen ist. – Eine kundenfreundliche Alternative, z. B. die Verlängerung nach Mölkau oder Zweinaundorf, wurde nicht in Betracht gezogen.