Möckernsche Straßenbahntrasse


Lage im Straßenbahnnetz

Die Möckernsche Straßenbahntrasse wurde im Jahr 1891 von der Leipziger Pferde-Eisenbahn zur Verkehrsanbindung der Gemeinde Möckern und der Kaserne des 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 angelegt.

Die Trasse beginnt als Verlängerung der Eutritzscher Straßenbahntrasse am »Chausseehaus Eutritzsch« am Nord-Ende der Eutritzscher Straße und biegt, während die Eutritzscher Trasse in nordöstliche Richtung entlang der Delitzscher Straße führt, selbst in nordwestliche Richtung in die Georg-Schumann-Straße (ursprünglich: »Möckernsche Chaussee«, später: »Äußere Hallische Straße«, »Hallische Straße«). Diese befuhr sie zunächst bis zur Einmündung der Kernstraße (ursprünglich: »Brüderstraße«).

Die Möckernsche Straßenbahntrasse wurde am 13. Juni 1891 als letzte Pferdebahnstrecke mit einer Pferdebahnlinie eröffnet, die vom Blücherplatz (heute: Willy-Brandt-Platz; zwischenzeitlich: »Karl-Legien-Platz«, »Platz der Republik«) kam und als Liniensymbol eine grüne Kreisscheibe erhielt.

Am 4. März 1897 wurde auf der Möckernschen Straßenbahntrasse durch die (blaue) Große Leipziger Straßenbahn der elektrische Straßenbahnbetrieb aufgenommen.

Am 8. Mai 1897 erhielt die auf der Möckernschen Straßenbahntrasse verkehrende Linie (als erste ehemalige Pferdebahnlinie) statt des alten, farbigen Symbols einen Buchstaben als Kennzeichen: das »M« (wie Möckern). Gleichzeitig wurde das bisherige Südende am Blücherplatz aufgegeben und durch zwei, in jeder zweiten Fahrt wechselnde, Endstellen ersetzt, so dass quasi zwei »M«-Linien entstanden. Während eine Linie in der damaligen Pestalozzistraße (heute: Telemannstraße) endete (weißes »M« auf grüner Kreisscheibe), verkehrte die andere Linie entlang der Bahnhof-Straßenbahntrasse bis zum Bayrischen Bahnhof (grünes »M« auf weißer Kreisscheibe mit grünem Rand). Beide Teil-Linien wurden am 22. Juli 1899 wieder eingestellt.

Seit 21. Dezember 1897 endete, von Süden kommend, die Neugohliser Straßenbahntrasse der konkurrierenden (roten) Leipziger Elektrischen Straßenbahn an der Einmündung der Lindenthaler Straße. Da diese am 14. November 1898 bis in die Landsberger Straße verlängert wurde, kreuzten sich nun die beiden Trassen. Die auf der Neugohliser Trasse verkehrende Linie erhielt am 17. Dezember 1900 die Liniennummer »6«.

Im Jahr 1898 wurde die Möckernsche Straßenbahntrasse mit der älteren, zum großen Teil südlich parallel verlaufenden, Gohliser Straßenbahntrasse durch eine kurzes Gleisstück entlang der Wiederitzscher Straße (ursprünglich: »Kurze Straße«) verbunden. Diese Verbindung wurde aber zunächst nur für innerbetriebliche Fahrten genutzt.

Am 23. Juli 1899 wurde die Möckernsche Straßenbahntrasse verlängert, indem die neue Endstelle östlich der Einmündung der Kirschbergstraße eingerichtet wurde. Gleichzeitig wurde das Südende der nach Möckern führende grünen »M«-Linien nach Connewitz verlegt; die neue Linie Möckern – Connewitz erhielt als Liniensymbol den weißen Möckernschen Buchstaben »M« auf der Connewitzer blauen Kreisscheibe.

Am 19. November 1899 nahm die Leipziger Elektrische Straßenbahn die Südgohliser Straßenbahntrasse in Betrieb, die von Südosten kommend entlang der Kirschbergstraße bis an deren Einmündung in die heutige Georg-Schumann-Straße führte. Hier endete eine Linie, die am 17.12.1900 die Liniennummer »4« erhielt.

Liniensymbol

Am 21.12.1900 wurde durch die Leipziger Außenbahn AG die Wahrener Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die am Endpunkt der Möckernschen Trasse beginnt und weiter entlang der heutigen Georg-Schumann-Straße nach Nordwesten führt. Die hier verkehrende Linie war mit einem in einer weißen Kreisscheibe stehendem Kreuz gekennzeichnet, dessen Quadranten abwechselnd schwarz (rechts oben und links unten) und weiß gefärbt sind (»Zwirnsrolle«) und hatte ihre Gegen-Endstelle am Blücherplatz; so dass sie auch die Möckernsche Trasse auf ihrer gesamten Länge befuhr.

Im Jahr 1905 wurde die auf der Möckernschen Straßenbahntrasse verkehrende Linie ein kurzes Stück nach Nordwesten verlängert, indem auf der nordöstlichen Straßenseite der Hallischen Straße (heute: Hausnummer 242) zwischen Slevogt- und Elli-Voigt-Straße zunächst eine einfache Kuppelendstelle eingerichtet wurde. Diese wurde bis 1907 zum Straßen­bahn­hof Möckern ausgebaut, der am 1. Juli 1907 eingeweiht und später mehrfach erweitert wurde.

Am 9. Juni 1905 wurde die Außenbahnlinie bis nach Lützschena verlängert.

Im Mai 1906 erhielten alle Linien statt der bisherigen farbigen Scheiben bzw. Liniensymbole einheitlich schwarze Buchstaben auf weißer Kreisscheibe.

Am 27. Oktober 1910 wurde die Außenbahnlinie bis nach Schkeuditz verlängert.

Am 05.10.1911 nahm die »Große Leipziger Straßenbahn« die Nordgohliser Straßenbahntrasse in Betrieb, die die Möckernsche Trasse im Zuge der heutigen Lützowstraße kreuzt. Hier verkehrte zunächst die Linie »G«, später die »D«.

Im Jahr 1912 wurde die Gegen-Endstelle der Außenbahnlinie vom Blücherplatz in die Richard-Wagner-Straße verlegt.

Nach der Übernahme der (roten) »Leipziger Elektrischen Straßenbahn« durch die (blaue) »Große Leipziger Straßenbahn« zum 1. Januar 1917 wurden die Linienbezeichnungen vereinheitlicht und die bisherigen Buchstaben auf Zahlen umgestellt. Am 08.06.1919 erhielt die Linie »M« Möckern – Connewitz die neue Bezeichnung »10«.

Am 20. Februar 1927 wurde die Linie »10« bis nach Wahren verlängert.

Am 1. Februar 1928 wurde das Zwirnsrollen-Symbol der Außenbahnlinie nach Schkeuditz durch die Liniennummer »29« ersetzt.

Seit 01.03.1934 endete die Linie »29« nicht mehr an der Richard-Wagner-Straße, sonderte wendete auf der Ring-Straßenbahntrasse, die sie im Uhrzeigersinn befuhr.

Am 01.04.1936 wurden die beiden Außenbahnlinien nach Schkeuditz (bisher »29«) und Gautzsch (bisher »28«) unter der gemeinsamen Liniennummer »28« verschmolzen.

Am 24.11.1947 wurde die Endstelle der Linie »28« von Schkeuditz nach Wahren zurückgezogen, als Ersatz wurde die Linie »29« wiederbelebt, die allerdings nur zwischen Wahren und Schkeuditz pendelte.

Seit der Netzreform der LVB vom 27. Mai 2001 verkehren auf der Möckernschen Straßenbahntrasse die roten Linien »10« und »11«.

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