Friedrich »der Streitbare« war ein Fürst aus dem Hause Wettin. Seit dem Jahr 1382 war er Landesherr der Stadt Leipzig.
Friedrich war der ältere Sohn des Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen Friedrich (III., »der Strenge«, 1332-1381), der seit 1349 gemeinsam mit seinen Brüdern Balthasar (1336-1406) und Wilhelm (I., »der Einäugige«, 1343-1407) die wettinischen Territorien regierte. Er hatte einen jüngeren Bruder: Wilhelm (II., »der Reiche«, 1371-1425).
Mit dem Tod ihres Vaters am 25.05.1381 erhielten die Brüder die Titel »Markgraf von Meißen«, »Landgraf von Thüringen« und »Pfalzgraf von Sachsen«. Am 13.11.1382 einigten sie sich mit den Brüdern ihres Vaters im Vertrag von Chemnitz auf eine Landesteilung. Dabei erhielt Friedrich (gemeinsam mit seinem Bruder, ohne Verzicht auf die Titel) das Osterland (mit Leipzig und Altenburg) und die meißnischen Teile des Vogtlands, während sein Onkel Wilhelm I. die Markgrafschaft Meißen und sein Onkel Balthasar die Landgrafschaft Thüringen bekamen.
Friedrich erweiterte die Wettinischen Länder durch Ankauf mehrerer Territorien in Franken (Königsberg), Thüringen (Kahla, Roda, Saalfeld) und im Vogtland (Weida).
Im Jahr 1402 heiratete er Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1442), mit der er vier Söhne und drei Töchter hatte (vgl. Stammtafel).
Nach dem Tode ihres Onkels Wilhelm I. im Jahr 1407 hatten die Brüder Friedrich und Wilhelm Ansprüche auf die Mark Meißen.
Am 09.09.1409 gestattete (Gegen-) Papst Alexander V. (1340?-1410) auf dem Konzil zu Pisa den beiden Markgrafen von Meißen Friedrich und Wilhelm die Gründung der Universität Leipzig, die dann am 02.12.1409 in Anwesenheit der beiden Markgrafen feierlich eröffnet wurde.
Im Naumburger Vertrag von 1410 wurde Friedrich (als Friedrich IV.) gemeinsam mit seinem Bruder (als Wilhelm II.) nicht mehr nur titular, sondern nun auch tatsächlich, Markgraf von Meißen.
Im Jahr 1417 wurde Friedrich in Konstanz vom deutschen König Siegmund (1368-1437) mit den meißnischen Ländern belehnt.
In den Jahren 1420 / 1421 kämpfte Friedrich in Böhmen an der Seite von König Siegmund gegen die Hussiten. Als Dank erhielt er 1422 vom König die Herrschaften Mylau und Schöneck.
Am 06.01.1423 wurde Friedrich von König Siegmund mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg belehnt, das seit 1260 bestand und seit dem Jahr 1356 mit dem Amt des »Kurfürsten von Sachsen« verbunden war. Am 01.08.1425 erhielt er als Friedrich I. in Ofen1) die Insignien des Kurfürsten von Sachsen.
Am 04.01.1428 starb Kurfürst Friedrich im Alter von 57 Jahren in Altenburg. Er wurde im Meißner Dom beigesetzt. Sein Sohn Friedrich (II., »der Sanftmütige«, 1412-1464) folgte ihm im Amt.
Ein Standbild des Kurfürsten befindet sich in der Südfassade der Universitätsbibliothek.