Sipp, Robert
* 05.07.
1806 Leipzig;
21.12.1899 Leipzig
Friedrich Robert Sipp
war Musiker in Leipzig.
Er wurde am 05.07.1806 in Leipzig1)
als Sohn des Müllergesellen Friedrich Ehrenfried Sipp und
dessen Ehefrau Johanna Friederike geborene Schön geboren
und in der Thomaskirche in evangelisch-lutherischer Konfession getauft.
Im Jahr 1824 war Sipp Mitbegründer eines Musikvereins,
der sich Ostern 1826 auflöste, aber schon Michaelis 1826 ebenfalls auf seine
Initiative hin neu gegründet wurde und 1828 den Namen
Euterpe annahm.
Von 1825 bis zur Pensionierung am 01.04.1870 spielte er im
Gewandhaus-Orchester
Violine. Am 15.12.1835 wurde er in den Orchesterpensionsfonds aufgenommen.
Im Sommer 1830 gab Sipp dem 17jährigen Leipziger Oberschüler
R. Wagner (1813-1883) für einige Monate
Violinen-Unterricht. Später schrieb er über Wagner:
»Er hatte eine rasche Auffassung, doch er war faul und wollte nicht üben.
Er war mein schlechtester Schüler.« (Gregor-Dellin, S. 71)
Im Jahre 1841 wurde Sipp in die Leipziger Freimaurer-Loge
Balduin zur Linde
aufgenommen.
Zu den ersten Bayreuther Festspielen 1876 wurde Sipp als Ehrengast eingeladen.
Sipp war zweimal verheiratet und verwittwet, und lebte zuletzt bei einer Tochter.
Am 21.12.1899 starb Robert Sipp
im Alter von 93 Jahren im Leipziger Stadtteil Gohlis.
Er wurde auf dem Gohliser Friedhof beigesetzt, sein Grab ist noch erhalten.
Quellen
- Dörffel, Alfred: Geschichte der Gewandhausconcerte zu Leipzig vom
25. November 1781 bis 25. November 1881. Leipzig 1884. S. 239
- Freimaurer-Zeitung (45)1891, S. 342/343
- Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern.
Band 1, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1905. S. 118
- Gregor-Dellin, Martin: Richard Wagner: sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert.
München 1980 (4. Taschenbuch-Auflage 2001), S. 71.
- Jung, Hans-Rainer: Das Gewandhausorchester. Seine Mitglieder und
seine Geschichte seit 1743. Leipzig: Faber & Faber, 2006. S. 84
1)
Der in der Festschrift
des Mindener Richard-Wagner-Verbandes genannte dort geborene Kaufmannssohn Robert Sipp
muss wohl ein Namensvetter sein, denn Jung nennt ausdrücklich den Taufeintrag in Leipzig