Musikverlag C. F. Peters

Der Musikverlag C[arl] F[riedrich] Peters entstand am 1. April 1814, als der Leipziger Buchhändler Carl Friedrich Peters (1779–1827) das im Jahr 1800 von F. A. Hoffmeister (1754–1812) und A. Kühnel (1770–1813) gegründete »Bureau de Musique« von deren Erben kaufte.

Nach dem Tode von Peters kaufte der Fabrikant C. G. S. Böhme (1785–1855) am 29. Oktober 1828 den Verlag. Seit 1852 war der Leipziger Buchhändler A. T. Whistling (1812–1869) Geschäftsführer des Verlags. Böhme verfügte am 31. Januar 1853 für den Fall seines Todes den Verkauf des Verlags zugunsten einer von ihm begründeten Stiftung1). Am 21. April 1860 wurde der Verlag unter Beibehaltung des Namens »Bureau de Musique C. F. Peters Leipzig« für 29.000 Thaler an den Berliner Buch- und Musikalienhändler J. Friedländer (* 1820) verkauft. Am 27. Februar 1863 löste Friedländer das für den Kauf genommene Darlehen beim Leipziger Bankhaus Vetter & Co. ab.

Am 1. April 1863 wurde der Berliner Gerichtsreferendar Max Abraham (1831–1900), den Friedländer seit 1862 kannte, Teilhaber des Verlags.

Im Jahr 1867 zog der Verlag in das 1. Obergeschoss des Mendelssohnhauses (damals Königsstraße 5). Im selben Jahr gründete M. Abraham die »Edition Peters« innerhalb des Verlages.

Im Jahr 1874 verlegte die Firma ihren Sitz in das eigene Verlagsgebäude Talstraße 10, das seit 1873 nach einem Entwurf des Architekten Otto Brückwald (1841–1917) errichtet wurde.

Am 1. April 1880 verließ J. Friedländer gegen eine Abfindung von 600.000 Mark die Firma, nun war M. Abraham alleiniger Inhaber.

Am 1. Januar 1894 nahm der unverheiratete M. Abraham seinen Neffen Henri Hinrichsen (1868–1942), der schon seit 15.05.1891 im Verlag arbeitete, als Teilhaber der Firma auf. Nach dem Freitod Abrahams im Jahr 1900 führte dieser den Verlag allein weiter.

Seit 1915 verzichtete der Musikverlag auf den französischen Teil Bureau de Musique seines Namens.

Seit 1937 existiert in London die Hinrichsen Edition Ltd.

Im Jahr 1939 wurde der Verlag C. F. Peters in Leipzig »arisiert« und ging in den Besitz von J. Petschull (1901–2001) und K. Herrmann (1888–1959) über. Im Jahr 1940 kaufte er den 1828 in Braunschweig gegründeten Henry Litolff’s Verlag.

Im Jahr 1948 entstand in New York die C. F. Peters Corporation.

Im Jahr 1949 wurde der Musikverlag C. F. Peters in Volkseigentum überführt und ab 01.01.1950 als »VEB Edition Peters Musikverlag Leipzig« weitergeführt, der zum 30. Juni 1990 auf staatliche Weisung seine Tätigkeit einstellte.

Seit 1950 firmiert ein Musikverlag C. F. Peters in Frankfurt / Main. Dieser übernahm 1971 den 1885 gegründeten M. P. Belaieff Musikverlag, 1974 den Musikverlag Schwann (1821 gegründet) sowie 1989 den Leipziger Musikverlag C. F. Kahnt (1851 entstanden).

Im August 2010 schlossen sich die Londoner, New Yorker, Frankfurter und Leipziger Firmen zur »Edition Peters Group« zusammen.

Im September 2013 wurde bekannt, dass die Frankfurter C. F. Peters Ltd. & Co. KG im Jahr 2014 ihren Sitz nach Leipzig verlegen will.

Quellen


 1) Nach dem Verkauf und Einzug der Außenstände betrug das Kapital der entstandenen Stiftung im Jahr 1861 118.240 Thaler, 24 Neugroschen und 8 Pfennig.
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