Die Kronprinzbrücke war eine Straßenbrücke über den Pleißemühlgraben in der Leipziger Altstadt.
Sie lag zwischen dem ehemaligen Fischerbadsteg im Süden und der ehemaligen Tieckbrücke im Norden und verband den am westlichen Brückenlager abbiegenden1) Schleußiger Weg (Westvorstadt) mit der am östlichen Brückenlager beginnenden Kurt-Eisner-Straße (ursprünglich »Kronprinzstraße«, Südvorstadt).
Die Brücke wurde 1907/1908 bei der Begradigung des hier ursprünglich in einem großen Bogen verlaufenden Pleißemühlgrabens als Eisenbetonbauwerk errichtet.
Am 9. Februar 1909 wurde beschlossen, der neuen Brücke den Namen Kronprinzbrücke (Kronprinzbrücke)? zu geben. Dies wurde am 4. März 1909 bekannt gemacht. – Gleichzeitig erhielten auch die ebenfalls neu gebauten Tieck- und Arndtbrücke ihren Namen. Offensichtlich war die Benennung der Brücken einfach an den damaligen Straßennamen angelehnt und keine erneute Ehrung des ehemaligen preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1831–1888), der zuletzt sogar Kaiser war, beabsichtigt.
Als am 1. August 1945 die Kronprinzstraße in Kurt-Eisner-Straße umbenannt wurde, konnte die Kronprinzbrücke ihren Namen behalten. Das ist bemerkenswert: am gleichen Tage wurden sowohl Bismarckstraße als auch Bismarckbrücke in Ferdinand-Lassalle-Straße beziehungsweise Ferdinand-Lassalle-Brücke umbenannt; auch später teilten die Brücken meist das Schicksal ihrer Straßen: aus Lützowbrücke und -straße wurden Niederkirchnerbrücke und -straße, aus Sidonienbrücke und -straße wurden Paul-Gruner-Brücke und -Straße usw.
Bei der Überwölbung des Pleißemühlgrabens zwischen 1951 und 1955 wurde die Brücke abgebrochen und durch ein Durchlassbauwerk ersetzt.