Markthallenstraße

Die Markthallenstraße ist eine Anliegerstraße in der Leipziger Süd­vorstadt. Sie liegt auf dem Flur­stück 4017 der Gemarkung Leipzig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 04003.

Die 111 Meter lange Straße beginnt an der Südost-Ecke des Wilhelm-Leuschner-Platzes (ursprünglich »Esplanade«, 1839–1945 »Königsplatz«), wo auch die nach Osten führende Brüder­straße und die nach Süd­osten führende Windmühlenstraße beginnen, und führt gerad­linig und kreuzungsfrei nach Nordosten, bis sie als Sackgasse endet. Die gerad­zahligen Haus­nummern befanden sich auf der nord­westlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die (völlig unbebaute) Straße zum Postleitbezirk 04107.

Die Straße war eine der ältesten in der Petersvorstadt und hieß ursprünglich der Kautz (Kautz).? Sie war beidseitig dicht bebaut und mündete in den Roßplatz.

Am 9. März 1839 wurde beschlossen, der Straße mit Wirkung zum 22. Oktober 1839 den Namen Kleine Windmühlengasse (Kleine Windmühlen­gaſſe) zu geben. Gleichzeitig erhielt die heutige Windmühlenstraße den Namen »Große Windmühlengasse«.


Zustand 1886

Mit der Änderung des Namens der Großen Wind­mühlen­gasse in »Windmühlenstraße« im Jahr 1843 entfiel die Notwendigkeit des Namenszusatzes »Kleine«, da es ja nur noch eine Windmühlengasse gab. Obwohl keine offizielle Um­benennung bekannt ist, erscheint in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Stadtplänen und in Adressbüchern oft nur der verkürzte Name »Windmühlengasse«.

Im Jahr 1888 wurden sämtliche Häuser auf der süd­östlichen Straßenseite (Nummern 1 bis 17) abgebrochen, um Baufreiheit für die 1889/90 errichtete städtische Zentralmarkthalle zu schaffen.


Leipziger Tageblatt 02.01.1891, Seite [1]

Am 16. Dezember 1890 wurde be­schlossen (Bekanntmachung am 29. De­zember 1890), die Windmühlen­gasse in Markthallen­straße (Markt­hallen­ſtraße) um­zubenennen. Damit wurde auf den neuen Haupt­anlieger hingewiesen und die Problematik »Große/Kleine« und »Gasse/Straße« endgültig geklärt.

Im 2. Weltkrieg wurde die Bebauung der Markthallenstraße komplett zerstört. Die Ruinen wurden abgetragen und die Grundstücke seitdem nicht wieder bebaut. Außer einigen alten Bordsteinkanten erinnert heute nichts mehr an die Straße.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße dem Statistischen Bezirk 031 im Ortsteil 03 Zentrum-Süd zugeordnet.

In den Plänen zur Neugestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes und der sich nach Osten bis zur Grünewaldstraße erstreckenden Kriegs­brache wird die Existenz dieser Straße oft ignoriert – aus den Augen, aus dem Sinn. Der südliche Zugang zum Haltepunkt Leipzig Wilhelm-Leuschner-Platz liegt mitten auf ehemaligen Grundstücken der Wohnbebauung Wilhelm-Leuschner-Platz und Markthallenstraße.

Quellen

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