Die Pufendorfstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Leutzsch. Sie liegt auf der Gemarkung Leutzsch und hat den amtlichen Straßenschlüssel 07168.
Die 279 Meter(!) lange Straße beginnt als Sackgasse am Nordrand des Diakonissenhauses (Gemarkungsgrenze zu Lindenau) und führt zunächst ein kurzes Stück in nördliche Richtung. Dann kreuzt sie die Prießnitzstraße (ursprünglich: »Grenzstraße«) und wendet sich in nordwestliche Richtung. Im weiteren Verlauf nimmt sie die von Westen kommende Straße An der Streuobstwiese auf, kreuzt die Baumgarten-Crusius-Straße (ursprünglich: »Bismarckstraße«) und mündet schließlich in die Straße Am langen Felde (bis 1928 »Lindenstraße«). – Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordöstlichen Straßenseite.
Die Straße wurde um 1900 in der Gemeinde Leutzsch angelegt und erhielt zunächst den Namen Querstraße (Querſtraße).? Dieser Name erscheint erstmals auf dem Stadtplan, der dem Leipziger Adreßbuch von 1899 beigelegt war. – In alten Karten ist der ursprüngliche Plan zu erkennen, die Querstraße nach Nordwesten (quer durch die Kleingartenanlage!) bis zur damaligen Schönauer Straße (seit 1928 Rückmarsdorfer Straße) zu verlängern. Davon wurde aber nur der Abschnitt zwischen dem Nordrand der Kleingartenanlage und der Leipziger Straße (1906–1928 »Rathausstraße«, 1934–1947 »Graf-Spee-Straße«, seit 1947 Hans-Driesch-Straße) realisiert.
Da es bei der Eingemeindung von Leutzsch in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1922 bereits eine Querstraße in Alt-Leipzig gab und durch die gleichzeitig erfolgte Eingemeindung von Wahren noch eine weitere Querstraße hinzu kam, mussten in den nächsten Jahren zwei Querstraßen umbenannt werden.
Am 10. November 1928 wurde beschlossen, die Leutzscher Querstraße mit Wirkung vom 15. Dezember 1928 in Pufendorfstraße (Pufendorfſtraße) umzubenennen. Damit wird an den Juristen und Historiker Samuel Freiherr von Pufendorf (1632–1694) erinnert, der von 1650 bis 1656 an der Universität Leipzig studierte. Auch der nordwestlich der Kleingärten liegende Teil der Querstraße erhielt zunächst diesen Namen, wurde aber zur Unterscheidung meist als »Äußere Pufendorfstraße« bezeichnet, obwohl er – vom alten Ortskern Leutzsch gesehen – »innen« liegt!
Am 10. Februar 1939 wurde beschlossen, die baulich noch immer separate »Äußere Pufendorfstraße« zum 1. April 1939 auch namentlich von der Pufendorfstraße zu trennen und in Wohlgemuthstraße umzubenennen. Der Plan der Überbauung der Kleingärten war offensichtlich aufgegeben worden.
Postalisch gehörte die Pufendorfstraße zum Postamt Leutzsch. Bei der Einführung der Postbezirke zum 1. Mai 1926 kam sie zu »Leipzig W35«. Am 3. August 1964 erhielt sie die Postleitzahl 7035; dies wurde zum 1. Januar 1965 verbindlich. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04179.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Pufendorfstraße auf die Ortsteile Altlindenau (Hausnummern 1 und 2) und Leutzsch (Nr. 3–23 und 4–16) verteilt.