Als »Kolonialviertel« könnte ein kleines Wohngebiet
im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf
1) bezeichnet werden,
wo auf der GemarkungCrottendorf
zwischen 1914 und 1947 einige Straßen und Plätze Namen mit Bezug
auf die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) trugen.
* erstmals 1932 im Leipziger Adreßbuch genannt # laut Adressbuch 1947; inzwischen aufgehoben
Am 9. Juli 1947 wurden die Straßen mit Wirkung zum 15. Juli 1947 nach
Baumeistern des Barocks umbenannt. Wegen einer Namensdopplung erhielt
die Segerstraße erst am 16. Juli 1947 ihren heutigen Namen.
Quellen
Neuester kleiner Stadtplan von Leipzig. 2. Auflage, Leipzig: Frawin-Verlag, [»um 1935«].
Digitalisat der Deutschen Fotothek – Die Datierung lässt sich auf 1933/34 präzisieren, jedenfalls wird der am 8.11.1933 vergebene Straßenname »Maniettastraße« schon gezeigt, der am 9.03.1934 benannte Robert-Koch-Platz aber noch nicht.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.):
Verzeichnis Leipziger Straßennamen. PDF, Redaktionsschluss Dezember 2018.
Ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung.
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1)
ein dem Kolonialismus gewidmeter
Artikel
der Leipziger Internet-Zeitung verlegt die ehemalige
»Windhuker Straße« in den Stadtteil Gohlis. Die umliegenden
»Waterberg-« und »Swakopmunder Straße« sowie den
»Grootfonteinplatz« kennt er gar nicht.