Segerstraße

Die Segerstraße ist eine Anlieger­straße im Leipziger Stadt­teil Anger-Crotten­dorf.1) Sie liegt auf den Flurstücken 399 und 418 der Gemarkung Crottendorf und hat den amt­lichen Straßen­schlüssel 03143.

Die 164 Meter(!) lange Straße beginnt an der Gregor-Fuchs-Straße (bis 1947 »Lüderitz­straße«), führt geradlinig und kreuzungsfrei in nordöstliche Richtung und mündet in die Krönerstraße (ursprünglich in den Grootfontein­platz). Die gerad­zahligen Haus­nummern befinden sich auf der südöstlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04318.


um 1935
Die Windhuker Straße ist grünlich hinterlegt.

Die Straße wurde um 1930 mit einer Siedlung angelegt, deren Straßen eigentlich nach Leipziger Ratsherren benannt sind. Am 26. November 1930 erhielt die Straße aber mit Wirkung zum 6. Dezember 1930 den Namen Windhuker Straße (Wind­huker Straße?). Damit wurde an die ehemalige Hauptstadt von Deutsch-Südwest­afrika (heute: Namibia) Windhoek erinnert. Die Lüderitz- und Waterberg­straße waren ebenfalls nach Orten in Deutsch-Südwest­afrika benannt, und auch der Groot­fontein­platz und die Swakop­munder Straße folgten später diesem Prinzip, so dass ein kleines »Kolonial­viertel« ent­stand.

Am 9. Juli 1947 wurde beschlossen, die Windhuker Straße mit Wirkung vom 15. Juli 1947 in Wernerstraße (Wernerſtraße) umzubenennen. Damit sollte an den Leipziger Architekten und Baumeister George Werner (1682–1758) erinnert werden; gleichzeitig wurden auch die Lüderitz- und Waterberg­straße nach Architekten und Bau­meistern (Gregor Fuchs bzw. Balthasar Neumann) umbenannt. Allerdings hatte man offenbar übersehen, dass es bereits seit 1938 eine Straße im Leipziger Stadtteil Paunsdorf gab, die nach dem gleichen Patron den gleichen Namen trug (Wernerstraße). Deshalb wurde nur einen Tag später, am 16. Juli 1947, die Crottendorfer Wernerstraße mit sofortiger Wirkung in Segerstraße (Segerſtraße) umbenannt (nach dem Redakteur und SPD-Politiker Friedrich Seger, 1867–1928).

Aber auch diese Benennung schien schnell vergessen worden sein, denn schon 1949 erhielt eine Straße im Leipziger Stadtteil Gohlis den Namen Fritz-Seger-Straße, so dass die gleiche Person nun durch zwei verschiedene Straßen geehrt wird.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße auf die statistischen Bezirke 220 (gerade Hausnummern) und 223 (ungerade Hausnummern) im Ortsteil Anger-Crottendorf verteilt.

Quellen

 1) ein dem Kolonialismus gewidmeter Artikel der Leipziger Internet-Zeitung verlegt die ehemalige »Wind­huker Straße« in den Stadt­teil Gohlis. Die umliegenden »Waterberg-« und »Swakopmunder Straße« sowie den »Grootfontein­platz« kennt er gar nicht.
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