Die Kreishauptmannschaft Leipzig (Kreishauptmannſchaft Leipzig)? war von 1874 bis 1943 die staatliche Mittelbehörde im nordwestlichen Teil Sachsens1).
Sie wurde im Jahr 1874 in Nachfolge der 1835 entstandenen Kreisdirektion Leipzig eingerichtet und war den sechs Amtshauptmannschaften Borna, Döbeln, Grimma, Leipzig, Oschatz und Rochlitz übergeordnet.
Die Kreishauptleute von Leipzig waren:
Amtszeit | Kreishauptmann |
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Burgsdorff, Carl Ludwig Gottlob von (seit 1855 Kreisdirektor) | |
1876 | Koenneritz, Léonce Robert, Freiherr von |
1876–1887 | Münster, Otto, Graf zu |
1887–1906 | Ehrenstein, Georg von |
1906–1910 | Welck, Johann Georg, Freiherr von |
1910–1919 | Burgsdorff, Curt Ludwig Franz von |
1919–1925 | Lange, Heinrich Wilhelm |
1925–1933 | Marcus, Richard |
1933 | Burgsdorff, Curt Ludwig Ehrenreich von |
1933–1937 | Dönicke, Walter |
1937–1939 | Burgsdorff, Curt Ludwig Ehrenreich von |
Der Sitz der Kreishauptmannschaft Leipzig befand sich bis 1877 im Postgebäude Grimmaischer Steinweg sowie im Roßplatz 11 (Vorwerk Weißes Roß, Posthalterei), von 1877 bis 1940 im Haus Roßplatz 11, 1940 bis 1943 im Haus Roßstraße 2 (Hotel Hauffe).
Im Jahr 1939 wurde die Bezeichnung »Kreishauptmannschaft« reichseinheitlich in »Regierungsbezirk« (Regierungsbezirk) umgewandelt.
Am 1. Juli 1943 musste die Tätigkeit der Mittelbehörden völlig eingestellt werden.
Mit Gesetz vom 23. Juli 1952 wurde das Land Sachsen aufgelöst und (mit größeren territorialen Verschiebungen) die drei Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig gebildet.
Nach der Wiedergründung des Freistaats Sachsen am 3. Oktober 1990 wurden die drei Regierungspräsidien Chemnitz, Dresden und Leipzig gebildet, die zum 1. August 2008 durch drei gleichnamige (aber territorial geänderte) Landesdirektionen ersetzt wurden. Am 1. März 2012 wurden diese zur Landesdirektion Sachsen mit Sitz in Chemnitz verschmolzen.