Johann Sebastian Bach war Organist, Kapellmeister, Komponist und Chorleiter in Arnstadt, Mühlhausen, Weimar, Köthen und Leipzig. Er gilt als der bedeutendste Komponist, der in Leipzig gewirkt hat.
Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 als Sohn des Eisenacher Stadtpfeifers Johann Ambrosius Bach (1645–1695) und dessen Gattin Elisabeth geborene Lämmerhirt (1644–1694) geboren. Seinen ersten musikalischen Unterricht erhielt er vom älteren Bruder Johann Christoph Bach (1671–1721), der Organist in Ohrdruf war. Seit 1700 lernte er an der Michaelisschule in Lüneburg.
Seit 1703 wirkte Bach als Organist in Arnstadt (Neue Kirche). Im Jahr 1707 wurde er Organist in Mühlhausen (Sankt-Blasius-Kirche). Am 17. Oktober 1707 heiratete Bach in Mühlhausen Maria Barbara geborene Bach (1684–1720, beide hatten väterlicherseits gemeinsame Urgroßeltern), mit der er eine Tochter und fünf Söhne hatte (unter anderen Wilhelm Friedemann Bach, 1710–1784, Organist in Halle / Saale; sowie Carl Philipp Emanuel Bach, 1714–1788, Komponist in Berlin und Hamburg).
Im Jahr 1708 wurde Bach Organist am Hof der Herzöge von Sachsen-Weimar. Im Jahr 1717 ging er als Hofkapellmeister nach Köthen. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Bach am 3. Dezember 1721 in Köthen Anna Magdalena geborene Wilcke (1701–1760), mit der er vier Töchter und fünf Söhne hatte (unter anderen Johann Christoph Friedrich Bach, 1732–1795, Hofkapellmeister in Bückeburg; sowie Johann Christian Bach, 1735–1782, Domkapellmeister in Mailand, Musiker in London).
Nachdem Bach am 7. Februar 1723 in der Nikolaikirche vor dem Leipziger Rat die Kantoratsprobe abgelegt hatte (unter anderem mit seinen Kantaten BWV 22 und BWV 23), wurde er am 30. Mai 1723 in das Amt des Thomaskantors eingeführt, das er 27 Jahre bis zu seinem Tode inne hatte.
Am 20. März 1729 übernahm Bach die Leitung des studentischen Collegium Musicum, das Georg Philipp Telemann (1681–1767) im Jahr 1703 gegründet hatte. Mit ihm fanden wöchentlich öffentliche Konzerte statt, außerdem diente es, wenn nötig, als Orchester für die Thomaner. Bach führte das Collegium bis 1741.
Am 15. April 1729 wurde die »Matthäus-Passion« in der Thomaskirche uraufgeführt.
Am 23. August 1730 bemühte sich Bach in einer Eingabe an den Rat der Stadt ergebnislos um die Verbesserung der Kirchenmusik in Leipzig.
Ende 1734 und Anfang 1735 wurden die sechs Teile des »Weihnachtsoratoriums« abwechselnd in der Thomas- und Nikolaikirche erstmals aufgeführt.
Im Jahr 1736 wurde J. S. Bach vom Kurfürsten von Sachsen Friedrich August II. (1696–1763) zum Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt.
Am 28. Juli 1750 starb Johann Sebastian Bach im Alter von 65 Jahren in Leipzig. Er wurde am 30. Juli vor der Südmauer der Johanniskirche begraben.
Seit 1843 wird Bach durch das vom damaligen Gewandhaus-Kapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-–847) gestiftete (alte) Bachdenkmal am Dittrichring geehrt.
Im Jahr 1873 wurde eine Straße in der Leipziger Westvorstadt nach Bach benannt (Sebastian-Bach-Straße).
Beim Abbruch der Johanniskirche fand man im Jahr 1894 auch Gebeine, die durch den Anatomen Professor Dr. Wilhelm His (1831–1904) als die von J. S. Bach identifiziert wurden. Sie wurden im Jahr 1904 in einem weißen Kalksandstein-Sarkophag in der Bach-Gellert-Gruft der neuen Johanniskirche beigesetzt.
Seit 1908 wird Bach durch ein zweites, größeres Bachdenkmal, das sich südlich vor der Thomaskirche befindet, geehrt.
Da die Johanniskirche im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und die Ruine 1949 gesprengt wurde, mussten Bachs Gebeine erneut umgebettet werden. Sie wurden am 28. Juli 1949 in der Thomaskirche, in der J. S. Bach 27 Jahre gewirkt hatte, beigesetzt.