Dr.jur. Heinrich Blümner (Heinrich Blümner)? war Jurist und Ratsherr in Leipzig sowie Rittergutsbesitzer.
Heinrich Blümner wurde am 18. Oktober 1765 als Sohn des Kreisamtmanns Johann Gottfried Blümner (1724–1798) in Leipzig geboren.
Blümner lernte an der Nikolaischule und studierte seit 1782 an der Universität Jura. Am 6. Dezember 1788 promovierte er hier zum Dr.jur.
Im Jahre 1794 wurde er Ratsherr, wobei er 1804 zum »Stadtrichter« ernannt wurde, 1810 zum »Baumeister« und 1828 zum »Proconsul«. Um das Jahr 1804 wurde Blümner als Stadtrichter vermutlich von Anton Graff (1736–1813) in Öl porträtiert.
Nach dem Tode seines Vaters erbte er das Rittergut Großzschocher mit Windorf, das dieser am 6. Oktober 1796 gekauft hatte.
Heinrich Blümner war außerdem Vorsteher der Stadtbibliothek sowie Theater-Deputierter und führte den Titel »Oberhofgerichtsrat«.
Im Jahr 1818 erschien im Verlag F. A. Brockhaus die von ihm verfasste »Geschichte des Theaters in Leipzig«.
Nachdem Dr. Blümner auf dem Landtag 1827 die Rechte der Kirche verteidigte, erhielt er vom Grafen von Schönburg-Waldenburg einen wertvollen silbernen Abendmahlskelch geschenkt.
In seinem Testament vom 29. Februar 1832 stiftete er der Armenanstalt 4 000 Thaler, die im August 1839 ausgezahlt wurden. Außerdem stiftete er der Theater-Pensionsanstalt 500 Thaler, die ihm als ehemaligen Stadtrat als Pension zwar zustanden, die er aber seit 1831 nicht mehr erhalten hatte. Der Kirche Großzschocher, deren Patron er war, vermachte er 2 000 Thaler, zwei Ölgemälde, die den Herzog von Sachsen Moritz (1521–1553) bzw. den Reformator Dr. Martin Luther (1483–1546) darstellen, sowie den silbernen Abendmahlskelch. Weitere 3 000 Thaler stiftete er dem Armenwesen der Dörfer Großzschocher und Windorf.
Blümner stellte dem König von Sachsen Friedrich August ein Kapital von 20 000 Thalern für Zwecke der Kunst und Wissenschaft zur Verfügung, das schließlich zur Gründung des Konservatoriums bestimmt wurde. Außerdem vermachte er seine über 7 300 Bände umfassende private Büchersammlung der Stadtbibliothek.
Dr. Heinrich Blümner starb am 13. Februar 1839 im Alter von 73 Jahren in Leipzig. Er war verwitwet und hinterließ keine Kinder. Das Rittergut Großzschocher erbten seine beiden Nichten Laura (Gattin des Geheimen Regierungsrates von Gruner) sowie Minna (Gattin des sächsischen Staatsministers Paul Freiherr von Falkenstein, 1801–1882)
Im Jahr 1896 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Schleußig nach ihm benannt (Blümnerstraße).