Professor Dr.med. Sir Bernard Katz war Physiologe und Biophysiker in London.
Bernhard1) Katz wurde am 26.03.1911 als Sohn des aus Russland eingewanderten jüdischen Pelzhändlers (Geschäft: Nikolaistraße 31) Max Katz und dessen Ehefrau Eugenie Rabinowitz in Leipzig geboren. Er wohnte mit seinen Eltern im Haus König-Johann-Straße 13 (seit 1947 Tschaikowskistraße).
Bernhard Katz lernte am König-Albert-Gymnasium in Leipzig und studierte von 1929 bis 1934 am Physiologischen Institut der Universität Leipzig Medizin. Unter dem »deutschen« Pseudonym Johann Müller erhielt er den »Siegfried-Garten-Preis«. Im Jahr 1934 promovierte er, gefördert und geschützt durch den Ordinarius des Physiologischen Instituts, Prof.Dr. M. Gildemeister (1876-1943) an der Universität Leipzig zum Dr.med.
Im Februar 1935 emigrierte Dr. Bernhard Katz nach England, wobei er einer Einladung des britischen Physiologen Archibald Vivian Hill (1886-1977) an das University College in London folgte. Sein Hauptinteresse galt der Physiologie der Nerven und Muskeln. Seit 1952 war er als Nachfolger Hills Professor für Biophysik am University College London.
Im Jahr 1969 wurde er von der englischen Königin Elisabeth II. geadelt (Prädikat »Sir«).
Am 12.10.1970 erhielt Sir B. Katz gemeinsam mit Julius Axelrod (1912-2004) und Ulf Svante von Euler-Chelpin (1905-1983) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Damit war er der erste und bisher einzige in Leipzig geborene Nobelpreisträger.
Am 26.07.1990 verlieh die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig Sir Bernard Katz die Ehrendoktorwürde.
Am 14.10.2000 wurde ein Gedenkstein mit Bronzetafel zu Ehren von Sir B. Katz im Park des Universitäts-Klinikums an der Liebigstraße eingeweiht.
Am 20.04.2003 starb Sir Bernard Katz im Alter von 92 Jahren in London.
Im Jahr 2006 wurde eine neu angelegte Straße im Leipziger Stadtteil Probstheida nach Sir B. Katz benannt (Katzstraße).