Fürst Józef Anton Poniatowski war polnischer General und Heerführer. Er nahm als kommandierender General an der Völkerschlacht bei Leipzig teil.
J. Poniatowski wurde am 07.05.17631) in Wien als Sohn des Fürsten2) Andrzej Poniatowski (1735-1773), eines Bruders des Königs von Polen Stanisław II. August Poniatowski (1732-1798), und dessen Ehefrau Maria Theresia geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau (1736-1806) geboren. Zuerst Offizier in österreichischen Diensten, wurde er 1789 zum polnischen Generalmajor ernannt und organisierte den Aufbau der polnischen Armee, deren Oberbefehlshaber er 1791 / 1792 war. Im Jahr 1807 wurde er Kriegsminister des Herzogtums Warschau.
Poniatowski war Mitglied der Warschauer Freimaurer-Loge Bracia Polacy zjednoczeni.
Als Oberbefehlshaber des polnischen Heeres nahm er auf französischer Seite an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Für seine Verdienste wurde er auf dem Schlachtfeld vom Kaiser der Franzosen Napoléon (1769-1821) zum »Marschall von Frankreich« ernannt.
Am 19.10.1813 deckte Fürst Poniatowski den Rückzug der inzwischen geschlagenen napoleonischen Truppen nach Westen, wo in Lindenau eigene Heeresteile standen. Zunächst nutzten die Verbände planmäßig die Brücke des Ranstädter Steinwegs über den Elstermühlgraben. Nachdem diese gegen 12.00 Uhr gesprengt wurde, obwohl sich noch ca. 20.000 napoleonische Soldaten auf der östlichen Seite befanden, versuchten diese nunmehr ungeordnet, die verzweigten Gräben und Arme der Weißen Elster im Westen Leipzigs schwimmend oder reitend zu überqueren, was durch regenbedingtes Hochwasser noch erschwert wurde.
Fürst Poniatowski versuchte am Westende von Richters Garten, auf dem heutigen Grundstück Gottschedstraße 42, den Elstermühlgraben reitend zu durchqueren. Durch drei Verwundungen bereits stark entkräftet, wurde er weggespült und ertrank im Alter von 50 Jahren. Am 24. Oktober wurde seine Leiche von Leipziger Fischern gefunden und in das Rathaus gebracht, wo sie am 25. Oktober von polnischen Generälen identifiziert wurde. Zunächst wurde Fürst Poniatowski in der Ratsgruft auf dem Johannisfriedhof beigesetzt, aber am 17.07.1814 nach Warschau überführt und schließlich im Jahr 1816 in der Fürstengruft zu Krakau beigesetzt.
Bereits im Dezember 1813 wurde Fürst Poniatowski in Leipzig ein Denkmal gesetzt. Auch der 1863 errichtete Apelstein 33 erinnert an ihn. Von 1867 bis 1933 trug ein Teil der heutigen Gottschedstraße zu Ehren Fürst Poniatowskis den Namen Poniatowskistraße. Die Brücke der Lessingstraße über den Elstermühlgraben hieß Poniatowskibrücke. Im Jahr 1997 erhielt ein Weg in unmittelbarer Nähe den Namen »Poniatowskiplan«.
Eine Gedenktafel mit lateinischer Inschrift befindet sich auf dem Alten Johannisfriedhof.