Die Poniatowskibrücke (Poniatowskibrücke / Poniatowſkibrücke)?1) war die Straßenbrücke der Lessingstraße über den Elstermühlgraben (zwischen der Elsterbrücke im Westen und der Funkenburgbrücke im Osten).
Die Brücke wurde während der Parzellierung von Gerhards Garten im Jahr 1865 erbaut. Am 26. Januar 1866 erhielt sie den Namen Poniatowsky-Brücke (Poniatowsky-Brücke). Damit wurde an den polnischen General Jozef Fürst Poniatowski (1763–1813) erinnert, der im Jahr 1813 beim Versuch, den Mühlgraben2) an dieser Stelle reitend zu überqueren, ertrank. Ein Jahr später erhielt eine etwas weiter südlich verlaufende neue Straße den Namen Poniatowskistraße.
Anfang des 20. Jahrhunderts änderte sich die Schreibweise von »Poniatowsky« zu »Poniatowski«. Das Leipziger Adreß-Buch nutzt erstmals im Jahrgang 1905 diese Schreibweise sowohl für die Brücke als auch für die Straße.
Am 28. Juli 1933 wurde die Poniatowskibrücke aus politischen Gründen in Schulbrücke (Schulbrücke) umbenannt. Hier wurde offenbar auf das benachbarte Schulgebäude Bezug genommen, das damals der »Höheren Schule für Frauenberufe« diente. Gleichzeitig wurde auch der Straßenname »Poniatowskistraße« beseitigt.
Am 19. Mai 1945 erhielt die Poniatowskibrücke ihren alten Namen zurück (nicht aber die Poniatowskistraße).
Infolge der Verrohrung des Elstermühlgrabens in den Jahren 1963/1965 verlor die Poniatowskibrücke ihre eigentliche Funktion und wurde abgebrochen. Seitdem verläuft die Straße ohne gesondertes Bauwerk über das Rohr; allerdings erinnerten Geländer mit einem Namensschild an die ursprüngliche Brücke.
Im Zuge der Freilegung des Elstermühlgrabens bis 2023 soll auch die Poniatowskibrücke wieder angelegt werden.