Professor Dr.phil. h.c. Günther Werner Hans Ramin war Organist und Chorleiter in Leipzig.
Ramin wurde 1910 Thomaner und studierte auf Anraten des damaligen Thomasorganisten Karl Straube (1873–1950) von 1914 bis 1917 am Königlichen Konservatorium der Musik in Leipzig.
Im Jahr 1918 wurde Ramin als Nachfolger Straubes, der zum Thomaskantor ernannt worden war, Organist an der Thomaskirche in Leipzig. Dieses Amt führte er bis 1939. Im Jahr 1920 wurde er Orgellehrer am Konservatorium; 1932 wurde er hier zum Professor ernannt. Ebenfalls 1920 wurde er Chordirigent des Leipziger Lehrergesangsvereins sowie Gewandhausorganist.
Ebenso wie sein Lehrer Straube engagierte er sich in der deutschen Orgelbewegung. So veröffentlichte er 1929 seine »Gedanken zur Klärung des Orgelproblems«.
Von 1933 bis 1935 leitete Ramin auch den Gewandhauschor, 1935 wurde er Leiter des Berliner Philharmonischen Chors.
Am 18. Oktober 1939 wurde Professor Ramin (wieder als Nachfolger von Straube) zum Thomaskantor in Leipzig berufen. Dieses Amt führte er über 16 Jahre lang bis zu seinem Tode, nachdem er am 24. Februar 1947 zum Thomaskantor auf Lebenszeit berufen wurde.
Ramin sah sich als Thomaskantor vor allem dem Werk seines großen Vorgängers Johann Sebastian Bach (1685–1750) verpflichtet. Er war Präsident des Bach-Ausschusses der DDR, Geschäftsführender Vorstand der Neuen Bachgesellschaft sowie künstlerischer Leiter der Bachwettbewerbe.
Nach 1945 gelang es G. Ramin, dem Thomanerchor relativ schnell wieder zu einem hohem internationalen Ansehen zu verhelfen.
Im Jahr 1950 wurde G. Ramin zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt.
Am 27. Februar 1956 starb Professor Dr. h.c. Günther Ramin im Alter von 57 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (II. Abteilung).