Professor Dr. h.c. Carl Heinrich Carsten Reinecke war Pianist, Komponist und Kapellmeister in Kopenhagen, Barmen2) und Leipzig.
Carl Reinecke erhielt seine musikalische Ausbildung vor allem von seinem Vater Rudolf Reinecke (1795–1883) in Altona. Schon 1835 trat er als Solist auf. Später wirkte er unter anderem als Hofpianist in Kopenhagen, als Lehrer am Konservatorium Köln, als Musikdirektor und Dirigent in Barmen sowie als Universitätsmusikdirektor in Breslau.
Im Jahr 1860 wurde er
Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig.
Er galt als konservativ, der Deutschen Romantik eng verhaftet, als
hervorragender Interpret der Klavierwerke von
W. A. Mozart (1756–1791)
und Förderer der Werke von
R. Schumann (1810–1856) und
F. Chopin (1810–1849).
Der neueren Musik von
R. Wagner (1813–1883),
F. Liszt (1811–1886) oder
H. Berlioz (1803–1869) hingegen war er
ganz verschlossen. Es ist sicher bezeichnend, dass die Uraufführung
der 7. Sinfonie von
A. Bruckner (1824–1896)
am 30.12.
Im Jahr 1895 schied Carl Reinecke aus dem Amt des Gewandhaus-Kapellmeisters, das er 35 Jahre lang führte, aus. Sein Nachfolger wurde A. Nikisch.
Von 1860 bis 1902 lehrte Reinecke am Konservatorium der Musik, wo er seit 1897 als Studiendirektor wirkte.
Am 10. März 1910 starb Professor Carl Reinecke im Alter von 85 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (V. Abteilung).
Reinecke hinterließ Opern und Sinfonien, Kammer- und Klavierwerke, Lieder und Chormusik. Seine Kompositionen orientieren sich stilistisch an den Werken von J. Brahms (1833–1897), F. Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) und R. Schumann.
Im Jahr 1910 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Lindenau nach Professor Carl Reinecke benannt (Reineckestraße).