Der Oberjustizrat Dr.jur. et phil. h.c. et vet.med. h.c. Karl Wilhelm August Rothe war Bankier und Kommunalpolitiker in Leipzig.
Nachdem er zunächst in der Ersten Bürgerschule lernte, wurde er später Schüler an der Nikolaischule. Seit 1883 studierte er Jura, zunächst in München, dann an der Universität Leipzig.
Von 1893 bis 1896 war er Stadtrat und geschäftsführender Bürgermeister in Meißen.
Von 1896 bis 1901 war Rothe Direktor der Leipziger Hypothekenbank.
Seit 1899 war Rothe Stadtverordneter in Leipzig, seit 1909 deren Vorsteher.
Im Jahr 1909 erhielt Karl Rothe anlässlich der 500-Jahr-Feier der Universität Leipzig deren Ehrendoktorwürde (Dr.phil. h.c.).
Vom 02.01.1918 bis 04.04.1930 war Dr. Karl Rothe Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.
Karl Rothe hatte vier Kinder1): Hans Rothe (1894–1978), Eva Luise Rothe (* 1896), Edith Adelheid Rothe (1897–1989) und Gabriele Rothe (* 1900).
Er lebte im Gebäude Prendelstraße 1 (heute: Karl-Rothe-Straße 1), das 1995 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Auf dem Grundstück erinnert eine 1993 gestiftete und von Harald Alff und Karsten Kunert gestaltete Gedenktafel an K. Rothe.
Am 19.05.1945 wurde beschlossen, die Prendelstraße, die bereits von 1930 bis 1933 den Namen Karl-Rothe-Straße trug, wieder nach Dr. Karl Rothe zu benennen.
Nach 1945 war Rothe Abgeordneter der LDPD und bis 1948 Leipziger Stadtrat.
Am 20.01.1953 starb Dr. Karl Rothe im Alter von 87 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (XVII. Abteilung).