Der Geheime Hofrat Clemens Wilhelm Thieme war Architekt in Leipzig.
Nach einem Architekturstudium an der Leipziger Baugewerkeschule und dem Polytechnikum in Dresden wirkte er als selbstständiger Architekt in Leipzig. Folgende noch erhaltene Wohnhäuser wurden nach seinem Entwurf errichtet: Tschaikowskistraße 4, Paul-Gruner-Straße 16 (1888-90), Nordplatz 1 (1888-90), Körnerplatz 7 (1890) und Beethovenstraße 31 (1895).
Seit 1888 war Clemens Thieme Mitglied der Leipziger Freimaurer-Loge Apollo.
Thieme war Projektleiter des Königreichs Sachsen für den Bau des Leipziger Hauptbahnhofs.
Sein herausragenster Verdienst war die Arbeit für den Bau des Völkerschlachtdenkmals. Im Jahr 1892 übernahm er die Aufgabe, die schon mehrfach versuchten und immer wieder gescheiterten Bemühungen um die Errichtung eines Nationaldenkmals für die Völkerschlacht zu forcieren. Er initiierte im Jahr 1894 die Gründung des »Deutschen Patriotenbundes« und organisierte die Finanzierung des Denkmalsbaus. Dazu rief er zu Spenden auf und ließ eine Lotterie einrichten. Auch die Ausführung des Denkmals, dessen hauptsächlicher Entwurf vom Architekten Bruno Schmitz (1858-1916) stammt, beeinflusste Thieme wesentlich; so forderte er z.B. den Einbau der Krypta.
Am 18.10.1913 wurde C. Thieme zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Clemens Thieme starb im Alter von 84 Jahren am
11.11.
Im Jahr 2001 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Liebertwolkwitz nach C. Thieme benannt (Clemens-Thieme-Straße).