Die Deutsche Bücherei ist die erste und bis 1947 einzige deutsche Nationalbibliothek mit Sitz in Leipzig.
Sie wurde am 25.09.1912 durch den Börsenverein der Deutschen Buchhändler gegründet. Am 03.12.1912 schlossen der Börsenverein, die Stadt Leipzig und das Königreich Sachsen einen Vertrag zum Bau des Bibliotheksgebäudes. Am 01.01.1913 nahm sie zunächst in einem Seitenflügel des Buchhändlerhauses ihre Tätigkeit auf. Seit 1916 befindet sie sich im Gebäude der Deutschen Bücherei am Deutschen Platz.
Seit 1931 gibt die Deutsche Bücherei die »Deutsche Nationalbibliographie« heraus.
Nachdem die Deutsche Bücherei kriegsbedingt seit Januar 1944 geschlossen war, nahm sie am 24.11.1945 ihre Tätigkeit wieder auf. Nach der Beseitigung von Kriegsschäden wurde sie am 21.09.1947 wieder für die allgemeine Benutzung geöffnet.
Da Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone lag, wurde im Jahr 1947 in Frankfurt / Main die »Deutsche Bibliothek« als Gegengründung zur Deutschen Bücherei gebildet, die ebenfalls eine »Nationalbibliographie« herausgibt. In Konkurrenz zum in Leipzig verbliebenen »Börsenverein der Deutschen Buchhändler« wurde in Frankfurt der »Börsenverein des Deutschen Buchhandels« gegründet1).
Seit 1950 ist das Deutsche Buch- und Schriftmuseum in die Deutsche Bücherei eingegliedert.
Direktoren der Deutschen Bücherei waren u.a.:
Amtszeit | Direktor |
---|---|
1913-1916 | G. Wahl (1877-1947) |
1919-1923 | G. Minde-Pouet (1871-1950) |
1924-1954 | H. Uhlendahl (1886-1954) |
1955-1961 | C. Fleischhack (1892-1972) |
Am 11.12.1990 wurde die Deutsche Bücherei in Leipzig eine Außenstelle der Bundesinstitution »Die Deutsche Bibliothek«, deren Generaldirektion in Frankfurt / Main sitzt. Im Jahr 2006 wurde diese Bundesinstitution in »Deutsche Nationalbibliothek« umbenannt.
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