Das Elsterflutbett ist ein Kanal im Leipziger Südwesten. Dieser rechte Nebenarm der Weißen Elster führt – anders als der Name vermuten lässt – nicht nur bei Flut, sondern dauerhaft Wasser. Als Fließgewässer I. Ordnung untersteht das Flutbett der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, die die Betreuung auf die Flussmeisterei Leipzig übertragen hat.
Das Elsterflutbett (Elſterflutbett)? ist 3.670 Meter lang und zunächst 35 Meter breit. Es beginnt am Teilungswehr Großzschocher, das den Zulauf aus der Weißen Elster regelt. Hier liegt der Wasserspiegel bei 107,4 m üNN. Zwischen zwei Dämmen führt das Flutbett in nordöstliche Richtung, wechselt in den Stadtteil Connewitz und verläuft weiter geradlinig entlang der unregelmäßigen Grenze zwischen Schleußig und Connewitz, bis es in die Gemarkung Leipzig tritt. Nun unterquert das Flutbett unter der Paußnitzbrücke den Schleußiger Weg und nimmt am Leipziger Eck das von Süden kommende Pleißeflutbett auf. Ab hier ist es ca. 51 Meter breit. Im weiteren Verlauf nach Norden unterquert es den Rennbahnsteg, die Sachsenbrücke und die Klingerbrücke und mündet schließlich vor dem Palmengartenwehr wieder in die Weiße Elster. Hier liegt der Wasserspiegel bei 106,9 m üNN.
Das Elsterflutbett entstand namentlich am 13. Oktober 1928 durch Zusammenfassung und gemeinsame Umbenennung dreier älterer Abschnitte: des unterhalb des Teilungswehrs liegenden Teils des Oberen Elsterhochflutbetts (seit 1879/80), der Paußnitzflutrinne (seit 1887) und des Nordteils des Pleißeflutbetts (seit 1866). Diese waren im Rahmen der schon seit 1852 geplanten Flussregulierung entstanden. Zuvor führte allein das Pleißeflutbett dauerhaft Wasser. Das Hochflutbett und die Flutrinnen waren breite, eingedeichte Wiesenstreifen, die nur bei Hochwasser überschwemmt wurden. Sie waren nicht miteinander verbunden: das Hochflutbett mündete südlich des Wegs »Die Linie« in die Rödelflutrinne; die Paußnitzflutrinne lag aber nördlich dieses Waldwegs und diente als neuer Ablauf der Paußnitz, da die ursprüngliche Mündung in die Rödel beim Bau der Leipzig–Plagwitzer Eisenbahn zerstört wurde.
Nach der Stilllegung der Eisenbahn (1925), der Verfüllung der Rödel (1926/27) und der Rödelflutrinne und dem Durchstich an Stelle des heutigen Teilungswehrs Großzschocher (1928?) wurde das Obere Elsterhochflutbett mit der Paußnitzflutrinne verbunden und das Pleißeflutbett unterhalb des Leipziger Ecks verbreitert. Dabei wurden auch die Brücken neu gebaut (1928). Damit wurde der heutige Zustand erreicht.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung wurde das Elsterflutbett auf die Ortsteile 41 Connewitz (südlich der Paußnitzbrücke), 40 Südvorstadt (zwischen Paußnitzbrücke und Rennbahnsteg), 03 Zentrum-Süd (zwischen Rennbahnsteg und Sachsenbrücke) und 04 Zentrum-West (nördlich davon) verteilt, wobei der westliche Damm die Grenze zu den Ortsteilen 50 Schleußig (südlich der Klingerbrücke) und 70 Lindenau (nördlich davon) bildet.