Das ehemalige Messehaus Städtisches Kaufhaus befindet sich auf dem Grundstück Neumarkt 9-19, das das gesamte Geviert zwischen dem Neumarkt, dem Gewandgäßchen, der Universitätsstraße und der Kupfergasse (Hausnummer 1-3) umfasst.
Der Gebäudekomplex wurde in den Jahren 1893 bis 1901 nach Entwürfen des Leipziger Architekten E. F. Rayher auf den insgesamt 5.236 m² großen Grundstücken Neumarkt 9 (Bibliotheksflügel im [ersten] Gewandhaus), 11, 13, 15, 17 und 19, die seit 1893 durch die Stadt Leipzig angekauft wurden, Kupfergäßchen 1 (Kramerhaus), 3, 5, 7 und 9 sowie Universitätsstraße 16 (Zeughausflügel im Gewandhaus) erbaut.
Im ersten Abschnitt 1893 wurde der Bibliotheksflügel des Gewandhauses umgebaut, wobei die alte Bausubstanz, insbesondere die Barockfassade (F. Seltendorff 1755) erhalten blieb. Im zweiten Abschnitt wurde 1895/1896 der Zeughausflügel (Universitätsstraße) mit dem Konzertsaal abgebrochen und durch einen neobarocken Neubau ersetzt. Im dritten Bauabschnitt wurde der Gebäudekomplex 1899/1901 mit einem Flügel am Neumarkt abgeschlossen. Die Gebäude gruppieren sich um einen Hof, der über Durchgänge an die Universitätsstraße (über der Toreinfahrt befindet sich das Kaiser-Maximilian-Denkmal) und den Neumarkt angeschlossen ist, und zwei Lichthöfe südlich des Hofes.
Das Städtische Kaufhaus war das erste Mustermessehaus der Welt, nachdem der erste Bauabschnitt mit 62 Messelokalen schon zur Michaelismesse 1894 in Betrieb genommen wurde.
Beim Bombenangriff am 04.12.1943 wurde das Städtische Kaufhaus zum größten Teil zerstört. In den Jahren 1948 bis 1956 wurde es z.T. wieder aufgebaut; in den 1990er Jahren komplett wiederhergestellt.
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