Schwarzenbergbrücke

Die Schwarzenbergbrücke war eine Geh­weg­brücke über die Neue Verbindungsbahn im Leipziger Stadtteil Connewitz.

Thonberg Connewitz 1915

Sie lag zwischen der Messebrücke im Nordosten und der Hofer Brücke (damals »Marien­brücke«) im Südwesten und führte vom Ende der heutigen Puschstraße über den hier 38 Meter breiten und 8 Meter tiefen Einschnitt der neuen Verbindungs­bahn in den heutigen Wilhelm-Külz-Park.

Die Bogenbrücke wurde von November 1912 bis April 1913 im Zusammen­hang mit der Internationalen Baufach-Ausstellung errichtet. Sie war als eine von zwei neuen Brücken nicht nur für den Besucher­verkehr ausgelegt, sondern selbst ein Ausstellungs­stück moderner Baukunst: für ihren Bau wurde erstmals in größerem Maßstab die vom böhmisch-österreichischen Ingenieur Dr. Friedrich Ignaz Edler von Emperger (1862–1942) entwickelte Methode von »um­schnürten Guss­eisen« eingesetzt. – Auf Anregung von Empergers erhielt sie 1913 den Namen Schwarzenberg­brücke (Schwarzenberg­brücke).? Damit wurde (100 Jahre nach der Völkerschlacht) an den österreichischen Feld­marschall Karl Philipp Fürst zu Schwarzen­berg (1771–1820) erinnert. – Mitunter wurde sie auch als Fürst-Schwarzen­berg-Brücke (Fürſt-Schwarzenberg-Brücke) bezeichnet; die Adress­bücher und Stadt­pläne kennen aber nur den Namen »Schwarzenberg­brücke«.

Nach der Baufachausstellung wurde die Brücke auch noch ein Jahr später bei der Aus­stellung für Graphik und Buchkunst genutzt, danach verlor sie an Bedeutung. Im Jahr 1915 wurde sie gesperrt.


Leipziger Volkszeitung vom 31.05.1928, S. [9] 

Im Jahr 1928 forderte die Reichsbahn die Stadt dazu auf, die inzwischen bröckelnde Brücke zu reparieren oder abzubrechen. Der Rat be­antragte daraufhin Ende Mai 25 000 Mark für den Ab­bruch, der offensichtlich zügig umgesetzt wurde. Schon das Leipziger Adreßbuch 1929 führt die Brücke nicht mehr auf (Stadtpläne zeigen sie hingegen noch bis in die 1930er Jahre).

Am 14. Dezember 1938 verfügte das Tiefbauamt, die Bezeichnung »Schwarzenberg­brücke« aufzuheben. Dies wurde am 29. Januar 1939 bekannt gemacht.

Bildnachweis

Ansichtspostkarte. Bruno Trenkler, 1913.

Literatur

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