Die »Altplagwitzer Straßenbahntrasse«1) war eine zweigleisige Straßenbahnstrecke, die von 1897 bis 1922 durch die (blaue) Große Leipziger Straßenbahn betrieben wurde. Sie diente zur Erschließung des alten Ortskerns von Plagwitz.
Die ca. 1 000 Meter lange Trasse zweigte am Anfang der Karl-Heine-Straße von der Plagwitzer Straßenbahntrasse ab und führte entlang der Nonnenstraße und der Weißenfelser Straße bis zur Zschocherschen Straße, wo sie in die nur wenige Wochen ältere Kleinzschochersche Straßenbahntrasse einmündete. In Höhe der Ernst-Mey-Straße und des »Plagwitzer Marktes« (Kreuzung Weißenfelser / Alte Straße) befand sich eine Haltestelle.
Die »Altplagwitzer Straßenbahntrasse« wurde am 13. November 1897 mit der Linie K (Anger-Crottendorf – Brühl – Westplatz – Kleinzschocher) eröffnet, die einen 8-Minuten-Takt hatte. Ihr Liniensymbol zeigte den roten Buchstaben K auf einer weißen Kreisscheibe, die einen roten Rand hatte.
Ab 24. Dezember 1899 wurde der Ostabschnitt der Linie K in die Neusellerhäuser Straßenbahntrasse verschwenkt. Mit dem neuen Ziel »Sellerhausen« war nicht der Bereich um die Emmauskirche gemeint, sondern die Kreuzung Eisenbahn-/Torgauer Straße, die ganz knapp am Westrand von Sellerhausen liegt.
Das Liniensymbol verlor im Mai 1906 seine Farbe und den Rand: seitdem wurde einfach ein schwarzes K auf weißer Kreisscheibe benutzt.
Am 1. Oktober 1919 wurde die Linie K eingestellt. – Später verkehrte die Linie 5 auf der Altplagwitzer Strecke.
Am 17. Dezember 1922 wurde die »Altplagwitzer Straßenbahntrasse« stillgelegt. Hierfür war der schlechte Gleiszustand und die inflationsbedingte schlechte wirtschaftliche Situation der Großen Leipziger Straßenbahn verantwortlich. Die Gleise wurden später ausgebaut, heute erinnert vor Ort nichts mehr an diese Strecke.