Das Depot Plagwitz wurde im Jahr 1881 als zweiter Straßenbahnhof der Leipziger Pferde-Eisenbahn angelegt und bis 1935 betrieben. Es befand sich auf dem 4 120 Quadratmeter großen Grundstück Karl-Heine-Straße 85/87 (auf der Südseite der Straße, Flurstück 273b der Gemarkung Plagwitz).
Das Depot wurde in den Jahren 1881/1882 als Betriebshof für die schon seit 1872 betriebene Plagwitzer Straßenbahntrasse und die im Jahr 1882 eröffnete Lindenauer Straßenbahntrasse in der damaligen Albert-Straße in der Gemeinde Plagwitz eingerichtet. Es bildete den westlichen Endpunkt des Leipziger Straßenbahnnetzes.
Es hatte zunächst eine viergleisige Remise für 21 Wagen sowie zwei Stallgebäude für insgesamt 140 Pferde; außerdem eine Werkstatt. Im Jahr 1889 wurde die Remise um zwei Gleise erweitert sowie ein neues, zweistöckiges Stallgebäude für 252 Pferde erbaut.
Im Jahr 1896 wurde das Depot für die (blaue) Große Leipziger Straßenbahn auf den Betrieb elektrischer Straßenbahnen umgerüstet. Die untere Etage des neuen Stallgebäudes wurde mit Abstellgleisen für Beiwagen versehen. Außerdem wurde das westliche Stallgebäude abgerissen und eine weitere Wagenhalle gebaut. Insgesamt verfügte das Depot nun über 16 Gleise, auf denen 75 Fahrzeuge Platz fanden.
Seit dem 31. Oktober 1896 fuhr die auf der Plagwitzer Straßenbahntrasse verkehrende Linie am Depot vorbei bis zur Kuppelendstelle an den Plagwitzer Bahnhöfen. Die Lindenauer Straßenbahnlinie F (Südfriedhof – Lindenau) endete aber noch bis zum 7. Februar 1917 im Depot Plagwitz.
Nachdem im Jahr 1925 der Straßenbahnhof Angerbrücke fertiggestellt war, wurde das Depot Plagwitz geschlossen. Noch bis 1935 wurde es zum Abstellen ausgedienter Wagen genutzt, danach wurden die Gleise demontiert. Das Grundstück ging am 28. September 1939 an die benachbarte Armaturenfabrik Schumann & Co. über, die es auch zuvor schon mit genutzt hatte.