Die Thonberger Straßenbahntrasse wurde in den Jahren 1884/1885 von der Leipziger Pferde-Eisenbahn zur Verkehrsanbindung der Wohngebiete in Thonberg und Neureudnitz angelegt.
Die Trasse zweigt von der Reudnitzer Straßenbahntrasse am Ost-Ende des Grimmaischen Steinwegs ab, bildet den Südrand des Johannisplatzes und führt weiter entlang der Prager Straße (ursprünglich: »Hospitalstraße«; später: »Leninstraße«) in südöstliche Richtung. Zunächst endete sie vor der kreuzenden, aber noch in Bau befindlichen Johannisallee.
Die Thonberger Straßenbahntrasse wurde am 18. Mai 1884 eröffnet und erhielt als Liniensymbol eine grüne Kreisscheibe. Zur Unterscheidung von der ebenfalls mit einer grünen Scheibe gekennzeichneten Möckernschen Linie erhielt die Thonberger Linie später einen weißen Punkt in der Mitte.
Die Gegen-Endstelle der Thonberger Linie befand sich zunächst wie die der Reudnitzer Linie auf dem Augustusplatz. Am 16. Februar 1885 wurde die Thonberger Linie mit der ebenfalls am Augustusplatz endenden Linie nach Lindenau verbunden.
Im Dezember 1885 wurde die Trasse weiter entlang der heutigen Prager Straße (hier ursprünglich: »Äußere Hospitalstraße«; später »Reitzenhainer Straße« und »Leninstraße«) und in die Mühlstraße hinein verlängert, wo sie an der Brauerei endete. Dieser Abschnitt blieb bis 1890 eingleisig.
Am 8. September 1890 wurde die Südfriedhof-Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die von der Thonberger Straßenbahntrasse an der Einmündung Mühl-/ Reitzenhainer Straße abzweigte und weiter entlang der Reitzenhainer Straße nach Südosten führte. Der Abschnitt in der Mühlstraße wurde nun nicht mehr vom Linienverkehr bedient.
Am 30. Oktober 1896 wurde auf der Thonberger Straßenbahntrasse der elektrische Straßenbahnbetrieb aufgenommen.
Am 19. Januar 1901 wurde das bisherige Liniensymbol durch den Buchstaben »F« ersetzt, zunächst weiß auf der grünen Kreisscheibe, ab Mai 1906 schwarz auf weißer Kreisscheibe.