Albrecht »der Entartete« war ein Fürst aus dem Hause Wettin. Im Jahr 1291 war er Landesherr der Stadt Leipzig.
Albrecht war der ältere Sohn des Markgrafen von Meißen Heinrich (III., »dem Erlauchten«, 1216–1288). Im Jahr 1254 wurde Albrecht mit Margarete (1237–1270), einer Tochter Kaiser Friedrich II. (1194–1250) verheiratet, mit der er drei Söhne hatte: Heinrich (1256–1282), Friedrich (I., »der Freidige«, 1257–1323) und Dietrich (III., »Diezmann«, 1260–1307).
Im Jahr 1265 übertrug ihm sein Vater die Landgrafschaft Thüringen und die Pfalzgrafschaft Sachsen (um Sangerhausen und Allstedt). Mit seinen Söhnen geriet Albrecht erstmals in Streit, als er seine Frau Margarete zugunsten einer Nebenbuhlerin, Kunigunde von Eisenberg († 1286), misshandelte und schließlich 1270 von der Wartburg vertrieb. Nach dem Tode seines Vaters Heinrich wurde Albrecht 1288 auch Markgraf von Meißen, zunächst gemeinsam mit Friedrich (»dem Stammler«, 1269–1291), dem Sohn seines bereits verstorbenen Bruders Dietrich (»der Weise«, 1242–1285). Im Jahr 1291 erbte Albrecht durch den Tod des Markgrafen Friedrich noch die Markgrafschaft Landsberg, zu der auch Leipzig gehörte, verkaufte sie aber im gleichen Jahr an Brandenburg.
Gegen diesen Verkauf opponierten nicht nur die Leipziger Bürger, sondern auch seine Söhne. Im Jahr 1293 zog der deutsche König Adolf von Nassau (1255–1298) die Markgrafschaft Meißen im Rahmen seiner Hausmachtpolitik als erledigtes Reichslehen ein; daraufhin verkaufte ihm Albrecht im gleichen Jahr auch die Landgrafschaft Thüringen und seine Ansprüche auf die Mark Meißen. Damit löste er die wettinische Macht, die sich zuvor über ganz Mitteldeutschland erstreckte, vollständig auf.
Den Beinamen »der Entartete« (mitunter auch »der Unartige«) erhielt Albrecht schon zu Lebzeiten: sicher vor allem wegen seiner Verschleuderung des väterlichen Erbes.
Markgraf Albrecht wurde in Erfurt begraben.